Mit einem Verhandlungsvorstoss an den Kreml will Selenskyj neue Friedensgespräche vorantreiben. Die russische Seite zeigt sich nun offen dafür. Doch wann die Gespräche stattfinden könnten, ist noch unklar.

Nach dem Vorschlag des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für erneute Verhandlungen mit Russland über eine Waffenruhe, hat der Kreml sich zu solchen direkten Gesprächen bereiterklärt. Moskau sei für eine dritte Verhandlungsrunde, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. Es gebe aber noch keinen Termin.

"Sobald eine endgültige Einigung über die Termine vorliegt, werden wir Sie umgehend informieren", sagte Peskow. Zugleich betonte er, für die Annäherung der Positionen brauche es "viel Arbeit".

Selenskyj hatte am Wochenende direkte Gespräche mit Russland für diese Woche vorgeschlagen und gefordert, dass "die Dynamik der Verhandlungen" verstärkt werden müsse. Ein genaues Datum dafür nannte auch Selenskyj nicht.

Reden trotz Raketen: Selenskyj bietet Moskau neue Verhandlungen an

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Selenskyj schlägt Moskau neue Gespräche vor – schon nächste Woche könnte es Verhandlungen geben. Doch Russland stellt weiter Maximalforderungen.

Russland will von Maximalforderungen nicht ablassen

Die Ukraine und Russland hatten im Frühjahr ihre direkten Verhandlungen in Istanbul für eine mögliche Beendigung des Moskauer Angriffskrieges wieder aufgenommen – erstmals seit 2022. Dabei gab es bisher vor allem humanitäre Aktionen wie den Austausch von Kriegsgefangenen und die Rückgabe von Soldatenleichen. Eine von der Ukraine geforderte volle und bedingungslose Waffenruhe ist aber nicht in Sicht.

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Russland führt seit mehr als drei Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Für eine Beendigung der Invasion stellt Moskau Maximalforderungen, die Kiew kategorisch ablehnt. Zu den russischen Bedingungen gehören etwa der Verzicht Kiews auf einen Nato-Beitritt und die Anerkennung der von Moskau annektierten Gebiete.

Zuletzt hatte auch US-Präsident Donald Trump den Druck gegenüber Russland erhöht und eine Waffenruhe innerhalb von 50 Tagen gefordert. Er drohte Moskau dabei mit Sanktionen und Strafzöllen, inklusive Strafgebühren für Russlands Handelspartner. (afp/dpa/bearbeitet von thp)