Kiews Coup mit Drohnenangriffen auf die strategische Bomberflotte Russlands ist noch in aller Munde. Nun erklärt der ukrainische Geheimdienst SBU, auch die Krim-Brücke ins Visier genommen zu haben.
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben mit einer Sprengstoffexplosion unter Wasser einen Pfeiler der russischen Krim-Brücke ernsthaft beschädigt. "Faktisch ist die Brücke einsturzgefährdet", teilte der Geheimdienst mit. Zum Einsatz gekommen seien 1.100 Kilogramm TNT, die über mehrere Monate platziert wurden. Die Behörde betonte, dass bei der Explosion am Morgen keine Zivilisten zu Schaden gekommen seien.
Ukrainischer Geheimdienst: Krim-Brücke nach Angriff "ernsthaft beschädigt"
Als Beleg wurde ein Video veröffentlicht, das die Explosion zeigen soll. Zu sehen sind aufspritzendes Wasser und Rauch. Die Aufnahme stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Brückenbasis und ist nach Einschätzung der dpa aktuell, lässt aber nicht erkennen, ob der Pfeiler tatsächlich beschädigt wurde.
Von russischer Seite wurde der Anschlag zunächst nicht bestätigt. Die Brücke war am Morgen für etwa drei Stunden gesperrt. Ursache soll dabei örtlichen Medienberichten zufolge die Beseitigung der durch Teile einer abgeschossenen Drohne verursachten Schäden gewesen sein. Wenig später wurde demnach der Verkehr über die Brücke ohne Nennung von Gründen erneut eingestellt. In Medien war von Angriffen mit Unterwasserdrohnen die Rede. Nach knapp drei Stunden wurde sie dann zum zweiten Mal freigegeben.
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Die Krim wurde von Russland bereits 2014 annektiert. Kiew hat bereits mehrfach erfolgreiche Angriffe auf die 2019 fertiggestellte kombinierte Eisenbahn- und Strassenbrücke durchgeführt. Bisher konnten die Schäden daran immer wieder beseitigt und die Brücke wieder in Betrieb genommen werden. (dpa/bearbeitet von mt)