Die SPD und die Union wollen Deutschland aus der Krise führen. Doch von Einigkeit der Parteien war bei "Markus Lanz" nicht viel zu bemerken. Stattdessen debattierten SPD-Mann Ralf Stegner und der JU-Vorsitzende Johannes Winkel so leidenschaftlich, dass sich selbst Markus Lanz wunderte.
Bei "Markus Lanz" äusserten sich sowohl SPD-Politiker Ralf Stegner als auch der Vorsitzende der "Jungen Union", Johannes Winkel, zur Zustimmung des schwarz-roten Koalitionsvertrags. Winkel zeigte sich von dem Ergebnis des SPD-Mitgliederentscheids weniger überrascht und sagte über die Zustimmung von knapp 85 Prozent: "Daran sieht man ja (...), dass die SPD-Basis viel konservativer tickt als grosse Teile der SPD-Führung, die viel linker sind als ihre eigene Basis."
Eine Aussage, auf die Ralf Stegner mit Kopfschütteln reagierte. Er sagte, dass man daran vielmehr sehen könne, dass die SPD erkannt habe, dass sie nun Verantwortung übernehmen müsse, um einen Anstieg rechtsradikaler Politik zu vermeiden. Als Johannes Winkel weiter dagegen hielt und klarstellte, dass die strenge Migrationspolitik der Union für einige SPD-Mitglieder attraktiv sei, fragte Lanz interessiert: "Sie regieren zusammen, oder?!"
Während der JU-Vorsitzende antwortete, dass es "demnächst" zu einer gemeinsamen Regierung komme, sagte Ralf Stegner genervt, dass sich die Union "ja teilweise richtig Mühe gegeben" habe, "uns das schwer zu machen". Als Beispiel nannte Stegner den kürzlichen Kommentar von Jens Spahn, der sich für einen lockereren Umgang mit der AfD ausgesprochen hatte.
Ein Unding, wie Stegner deutlich machte: "Wir sind auch für Ordnung, was die Flüchtlingspolitik angeht. Aber wir sind trotzdem dafür, dass das Asylrecht beibehalten wird, dass wir europäisches Recht einhalten, dass wir Humanität nicht verletzen. (...) Und da kann man kein Verhältnis zur AfD normalisieren, das sind nämlich Rechtsradikale!" Eine Aussage, auf die Winkel konterte: "Dass Sie für Ordnung sind, hat man in den letzten dreieinhalb Jahren (...) nicht so wirklich mitbekommen."
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