Bei der letzten Bundestagswahl erzielte die SPD ein historisch schlechtes Ergebnis. Bei "Markus Lanz" äusserte sich SPD-Fraktionschef Matthias Miersch nun zum Stand der internen Aufarbeitung - und geriet dabei mit dem ZDF-Moderator aneinander.

Bei "Markus Lanz" äusserte sich SPD-Fraktionschef Matthias Miersch am Mittwochabend ehrlich zum Wahldebakel seiner Partei bei der Bundestagswahl. Als der ZDF-Moderator wissen wollte, wie die interne Aufarbeitung dazu laufe, erklärte Miersch, dass zu viel "in Marketing gedacht worden" sei. "Ich glaube, dass wir an einigen Stellen zu sehr auf Zielgruppen abgestellt haben, (...) wen müssen wir wie mit welchem Inhalt beispielsweise bedienen", so der SPD-Politiker weiter.

Als Matthias Miersch selbstbewusst hinzufügte, "dass wir so etwas wie eine Grundbesinnung auf unsere Grundwerte wieder brauchen", reagierte Markus Lanz fassungslos: "Ist das nicht katastrophal, so zu reden? (...) Wir müssen Zielgruppen bedienen. Markenkern. So reden Werbeagenturen!"

Der SPD-Mann blieb standhaft: "Nein, das finde ich nicht!" Lanz liess jedoch nicht locker und wollte wissen: "Warum hat die SPD so viel Vertrauen verloren? (...) Woher kommt dieses tiefe Gefühl, dass es ungerecht, unfair in diesem Land zugeht?" Während Matthias Miersch erneut schwammig antwortete, erklärte Journalistin Kristina Dunz: "Die SPD hat sich zu stark auf Bürgergeldempfänger konzentriert. Es war ein ganz dominierendes Thema in der Ampel." Nun müsse sich die SPD bei 16 Prozent durchaus die Frage stellen, "ob sie noch Volkspartei ist".

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