Bei "Markus Lanz" äusserte sich Linken-Chef Jan van Aken verständnisvoll mit Blick auf das aktuelle SPD-Friedensmanifest. Er sagte: "Irgendwann werden die Waffen schweigen. Dann müssen wir langsam anfangen, wieder Vertrauen aufzubauen. (...) Ich finde es nie falsch, auch mal 50 Jahre nach vorne zu denken." Laut van Aken sei Russland auch noch "in 50 Jahren" ein Nachbarland. Dementsprechend sei die Debatte "nicht nur akademisch, sondern das ist ganz real".

Podcaster Fritz Espenlaub hatte derweil eine andere Meinung. Er konterte: "Mit Verlaub, ich brauche dieses Papier nicht! Das ist doch vollkommen klar, dass nicht in 50 Jahren sich die Geografie der Erde verändert hat und plötzlich dieses Land nicht mehr neben uns ist." Der Podcaster weiter: "Dass natürlich, wenn die Waffen eines Tages schweigen, man wieder aufeinander zugehen muss, (...) niemand bezweifelt das. (...) Ich brauche keine politische Diskussion, die mir solche Binsenweisheiten vorlegt."

Der Linken-Chef blieb dennoch bei seiner Meinung und machte deutlich, warum er eine weitere Aufrüstung für falsch halte: "Wir können immer weiter aufrüsten, oder wir fangen jetzt mal an, darüber nachzudenken: (...) Wie wollen wir diese Rüstungsspirale durchbrechen?" Van Aken ergänzte: "Wir haben auch eine Verantwortung dafür, jetzt die Weichen richtigzustellen." Eine Steilvorlage für Lanz, der wissen wollte: "Sie würden keine weitere Waffe in die Ukraine liefern?" Van Aken schüttelte entschieden mit dem Kopf: "Würde ich nicht machen, nein!" Fritz Espenlaub konnte die Denkweise des Politikers jedoch nicht nachvollziehen. Er bezeichnete die Debatte als "ein bisschen absurd" und warnte: "Wenn wir weiter so machen, (...) dann wird das (...) nichts mit irgendeiner friedlichen Welt. Dann wird das auch nichts mehr mit Europa und dann wird das möglicherweise auch nichts mehr mit einer Bundesrepublik Deutschland."

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