In der Schweiz ist die Konjunktur nach einem starken Start ins Jahr deutlich abgeflaut. Im zweiten Quartal stieg das Bruttoinlandprodukt (BIP) auf bereinigter Basis zum Vorquartal nur noch um 0,1 Prozent.
Eine negative Entwicklung der Industrie wurde im zweiten Jahresviertel von einem Wachstum des Dienstleistungssektors kompensiert. Dies berichtete das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in seiner am Freitag publizierten Erstschätzung.
Im ersten Quartal war das Schweizer BIP noch um 0,8 Prozent in die Höhe geschnellt. Damals wurden wegen der Unsicherheit bezüglich der US-Zollpolitik im Vorfeld des "Liberation Day" von Anfang April mehr Güter von der Schweiz in die USA exportiert. Besonders die Pharmaexporte legten im März mit der Sorge vor hohen US-Zöllen stark zu.
Prognosen waren unterschiedlich
Die Schweizer Wirtschaft hat sich damit im Rahmen der Erwartungen entwickelt, allerdings herrschte im Vorfeld unter Ökonomen wenig Einigkeit. Die Voraussagen von den von der Nachrichtenagentur AWP befragten Experten reichten von einem Rückgang des BIP um 0,3 Prozent bis hin zu einem Wachstum von 0,3 Prozent.
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Die aktuellen Daten basieren auf einer Schnellschätzung des Seco. Noch unvollständig verfügbare Grunddaten werden dabei mit prognostizierten Werten ergänzt. Die später verfügbaren vollständigen und aktualisierten Daten könnten das Ergebnis noch verändern. Die offizielle Schätzung zum zweiten Quartal publiziert das Seco am 28. August. (sda/bearbeitet von fte)