US-Präsident Donald Trump hat den Beginn der Zoll-Gespräche mit China in Genf als "vollständigen Neustart" gepriesen. Es sei auf freundliche, aber konstruktive Weise verhandelt worden, schrieb der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social.
"Viele Dinge wurden besprochen, vieles wurde vereinbart", schrieb
Er bezeichnete das Treffen mit den Vertretern aus China als "sehr gut" und betonte, dass grosse Fortschritte gemacht worden seien, nannte aber inhaltlich keine Details. "Wir wünschen uns – zum Wohle sowohl Chinas als auch der USA – eine Öffnung Chinas für amerikanische Unternehmen", schrieb der US-Präsident.
Keine Rede von einem Durchbruch
Im Rahmen der Handelsgespräche zwischen den USA und China in Genf trafen sich am Samstagvormittag US-Finanzminister Scott Bessent und der stellvertretende chinesische Ministerpräsidenten für Wirtschaft He Lifeng. Am Nachmittag sprach die Nachrichtenagentur China News von einem "wichtigen Schritt" zur Lösung der Spannungen; von einem Durchbruch war nicht die Rede. Bessent warnte davor, am Ende dieser Gespräche ein grosses Handelsabkommen der USA mit Peking zu erwarten. Es dürfte sich vielmehr um einen ersten Ansatz zur "Deeskalation" handeln.
Das Treffen fand in der Residenz des Schweizer Botschafters bei den Vereinten Nationen in Genf, Jürg Lauber, in Cologny GE statt. Die Gespräche sollen am Sonntag fortgesetzt werden, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA von einer verhandlungsnahen Quelle erfuhr. Auf US-amerikanischer Seite ist auch der Handelsbeauftragte Jamieson Greer anwesend.
Nicht zum ersten Schritt bereit
Der US-Präsident wirft China unfaire Handelspraktiken vor und hat nach seinem Amtsantritt die Zölle auf chinesische Waren auf 145 Prozent hochgeschraubt. China reagierte mit Gegenzöllen von 125 Prozent auf US-Waren. Beide Länder versuchten bislang den Eindruck zu erwecken, dass sie am jeweils längeren Hebel sitzen und nicht den ersten Schritt machen müssen, um auf die andere Seite zuzugehen.
Vor den Gesprächen in Genf zeigte sich Trump kompromissbereit und nannte einen 80-prozentigen Zollsatz für China richtig. Trump-Sprecherin Karoline Leavitt betonte jedoch, dass Peking ebenfalls zu Zugeständnissen bereit sein müsse, da Washington einseitig keine Zölle senken werde. Peking hatte wiederholt darauf bestanden, dass die USA ihre Zölle zuerst aufheben müssten.
Die enormen Zölle zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt haben nachhaltige Auswirkungen auf den Welthandel und drohen das Weltwirtschaftswachstum zu beeinträchtigen. © Keystone-SDA