China zeigt sich im Handelsstreit mit den USA kämpferisch: Man werde den Zollkonflikt "bis zum Ende" austragen, hiess es aus Peking – auch wenn die Tür für Gespräche offenbleibe. Hintergrund sind neue US-Zolldrohungen.
China hat seine Absicht bekräftigt, den Handelsstreit mit den USA bis zum Ende auszufechten. Das Handelsministerium in Peking teilte mit, die Volksrepublik bleibe im "Handels- und Zollkrieg" konsequent bei ihrer Position: Sollte "gekämpft" werden, werde man dies bis zum Ende tun. Seitens China stehe die Tür für Verhandlungen aber offen.
Peking hatte sich schon in der Vergangenheit ähnlich geäussert. Anlass für die neuerliche Wortmeldung war die jüngste Drohung von US-Präsident
US-Handelsbeauftragter: Telefonat verschoben
Mit seiner Stellungnahme reagierte das Handelsministerium nach eigenen Angaben auf eine Journalisten-Frage zur Aussage eines "US-Beamten" über ein verschobenes Telefonat zwischen Regierungsvertretern beider Länder. Am Sonntag hatte der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer dem Fernsehsender Fox News gesagt, China habe die US-Regierung nicht über die neuen Exportkontrollen auf seltene Erden benachrichtigt. "Als wir das aus öffentlichen Quellen erfuhren, baten wir die Chinesen um ein Telefongespräch, und die haben das verschoben", sagte er.
China habe diesen Umstand zur Kenntnis genommen, teilte das Handelsministerium mit. Die Exportkontrollen seien rechtskonform und bedeuteten kein Ausfuhrverbot. Anträge, welche die Anforderungen erfüllten, würden genehmigt, hiess es. Unternehmen klagen jedoch schon länger darüber, dass die komplizierten Antragsverfahren Wochen und Monate dauerten, ohne Garantie auf eine Genehmigung am Ende.
Das Handelsministerium betonte, die USA könnten nicht einerseits verhandeln wollen und andererseits neue Restriktionen androhen. China fordere die Regierung in Washington auf, ihr "fehlerhaftes Handeln" zu korrigieren und ernsthaften Verhandlungswillen zu zeigen.
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Hafengebühren treten in Kraft
Im laufenden Handelsstreit traten am Dienstag zudem von China zuvor angekündigte Hafengebühren für US-Schiffe in Kraft. Ausnahmen gelten für Schiffe, die in China gebaut wurden, sowie für leere Schiffe, die nur zu Reparaturzwecken anlegen. Mit der Massnahme reagiert Peking auf die parallel von den USA eingeführten Port Fees gegen chinesische Schiffe. Zudem kündigte China Sanktionen gegen fünf US-Tochterfirmen des südkoreanischen Schiffbauers Hanwha Ocean an. (dpa/bearbeitet von skr)