• 22:11 Uhr: ➤ Serie von Nachbeben auf russischer Halbinsel Kamtschatka
  • 17:41 Uhr: Zeitraffervideo zeigt Auswirkungen des Erdbebens in Half Moon Bay
  • 17:08 Uhr: Nach Beben auch Vulkanausbruch auf Kamtschatka
  • 16:22 Uhr: Chile evakuiert Küstengebiete
  • 14:33 Uhr: Russische Behörden ziehen erleichtert Bilanz
  • 14:20 Uhr: Tsunami-Warnung in Japan vollständig aufgehoben
  • 14:14 Uhr: Erdbeben vor Kamtschatka ist sechstschwerstes der Geschichte
  • 13:21 Uhr: Meterhohe Wellen in Französisch-Polynesien erwartet
  • 12:49 Uhr: Vorsichtige Entwarnung in mehreren Ländern und Regionen

+++ Live-Ticker zum Erdbeben vor Russland hier aktualisieren +++

➤ Serie von Nachbeben auf russischer Halbinsel Kamtschatka

  • 22:11 Uhr

uf Russlands fernöstlicher Halbinsel Kamtschatka haben Wissenschaftler nach dem schweren Erdbeben eine Serie von Nachbeben verzeichnet. Binnen 30 Minuten habe es vier Erdbeben gegeben, teilte der Geophysische Dienst der Russischen Akademie der Wissenschaften mit. Die Stärke lag zwischen 4,4 und 6,3, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete.

Die Beben waren zwischen 9,3 und 58,5 Kilometer tief in der Erde. Berichte über die Auswirkungen an der Oberfläche in der dünn besiedelten Region gebe es bislang nicht. Die Behörden sind in erhöhter Alarmbereitschaft. (dpa/bearbeitet von fra)

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Wie wird die Stärke eines Erdbebens gemessen? Erklärstück.
Wie wird die Stärke eines Erdbebens gemessen? © AFP/SAUBADU & LEPETIT-CHELLA

Schweres Erdbeben vor Russlands Küste

  • Vor der russischen Halbinsel Kamtschatka hat sich ein schweres Erdbeben ereignet. Es ist das weltweit heftigste Beben seit Jahren. Zu der Schwere kursieren unterschiedliche Angaben: Die US-Erdbebenwarte USGS und das Deutsche Geoforschungszentrum sprechen von einer Stärke von 8,8 auf der Richterskala. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass sprach zunächst von 7,9 und später von 8,7.
  • Es bestanden zwischenzeitlich Tsunamiwarnungen für zahlreiche Länder und Gebiete, darunter Russland, Japan, die Philippinen, Hawaii, die Galápagos-Inseln sowie mehrere Länder an der Westküste Lateinamerikas.

Weitere News zum Erdbeben vor Russland und den Tsunami-Warnungen vom 30. Juli:

Zeitraffervideo zeigt Auswirkungen des Erdbebens in Half Moon Bay

  • 17:41 Uhr

Auch in Kalifornien sind die Auswirkungen des Erdbebens vor Kamtschatka zu spüren - mit wechselnden Tiden innerhalb kürzester Zeit. In der Bucht von Monterey oder San Francisco fluktuiert der Wasserpegel innerhalb von 15 Minuten zum Teil um 60 bis 76 Zentimeter, wie der Nationale Wetterdienst für die Bay Area auf X mitteilt.

In Puerto Reyes gab es die grössten Schwankungen gegen 4:00 früh Ortszeit und damit mehr als drei Stunden, nachdem die erste Tsunami-Welle eingetroffen war. "Das ist noch nicht vorbei", warnt die Behörde.

Ein Zeitraffervideo aus Pillar Point Harbor in der Half Moon Bay zeigt deutlich, wie stark sich die Boote innerhalb kurzer Zeit heben und senken. "Ein Tsunami ist nicht nur eine Welle", schreibt der Wetterdienst auf X. "Er ist ein ganzes Paket an Wellen, die mehrere Stunden anhalten können." Solche schnellen Wasserveränderungen könnten zudem gefährliche Strömungen auslösen.

(ank)

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Nach Beben auch Vulkanausbruch auf Kamtschatka

  • 17:08 Uhr

Wenige Stunden nach dem schweren Erdbeben vor Kamtschatka ist auf der russischen Halbinsel auch der höchste Vulkan ausgebrochen. Am Kegel des 4.750 Meter hohen Kljutschewskoj sei ein starkes Glühen zu beobachten, teilen Geophysiker von der Russischen Akademie der Wissenschaften mit. An einer Flanke laufe Lava herab, Explosionen seien zu hören.

Der Berg ist auch bekannt als Kljutschewskaja Sopka. Er liegt etwa 400 Kilometer nördlich der Regionalhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski. Er gilt als der höchste aktive Vulkan Eurasiens und liegt auf dem Pazifischen Feuerring. (dpa/bearbeitet von ank)

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Chile evakuiert Küstengebiete

  • 16:22 Uhr

Auch wenn vielerorts vorsichtige Entwarnung gegeben wird, gebannt ist die Gefahr durch das schwere Erdbeben vor Kamtschatka noch nicht. Die chilenischen Behörden evakuieren die Küstengebiete des südamerikanischen Landes.

Schild zeigt in Chile die Evakuierungs-Route in Falle eines Tsunamis an
Dieses Schild in Chile zeigt die Evakuierungs-Route in Falle eines Tsunamis an. (Aufnahmedatum: 29.07.2025) © Cristobal Basaure Araya/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

In der Ortschaft Hanga Roa auf der zu Chile gehörenden Osterinsel im Pazifik sei die Küstenpromenade gesperrt worden, berichtet der Radiosender Cooperativa. Der Grossteil der Bevölkerung lebe allerdings in höher gelegenen Gebieten, die als sicher gelten.

Auf dem Festland erklärte der Katastrophenschutz die Alarmstufe Rot für den gesamten Küstenstreifen und forderte seine Regionaldirektionen dazu auf, die gefährdeten Gebiete zu evakuieren. Präsident Gabriel Boric ruft die Bevölkerung zur Ruhe auf und bittet darum, den offiziellen Anordnungen Folge zu leisten. (dpa/bearbeitet von ank)

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Russische Behörden ziehen erleichtert Bilanz

  • 14:33 Uhr

Nach dem schweren Beben vor der russischen Halbinsel Kamtschatka hat das Zivilschutzministerium des Landes die Tsunami-Warnung wieder aufgehoben. Auf Kamtschatka habe es keine bedeutenden Wellen gegeben, teilt das Ministerium in seinem Telegram-Kanal mit.

Im Wesentlichen hätten die Gebäude dem Beben standgehalten, heisst es. Die Begutachtung der Bausubstanz laufe aber noch. Zuvor sei ein Strand wegen der Tsunami-Gefahr evakuiert worden. Rettungskräfte hätten rund 60 Menschen in Sicherheit gebracht.

Kremlsprecher Dmitri Peskow zufolge gibt es keine Todesopfer. Die Frühwarnsysteme hätten ordnungsgemäss funktioniert. Wo es Tsunami-Gefahr gegeben habe, seien die Menschen rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden.

Russische Experten weisen darauf hin, dass auf der für ihre seismologischen Aktivitäten bekannten Halbinsel seit langem so ein schweres Erdbeben erwartet worden sei. Man habe sich entsprechend darauf vorbereitet. (dpa/bearbeitet von ank)

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Tsunami-Warnung in Japan vollständig aufgehoben

  • 14:20 Uhr

Japan hebt die Tsunami-Warnung nun auch für die restlichen Regionen des Landes auf. Die nationale meteorologische Behörde senkt die Warnung auf die unterste Stufe herab, wie der Fernsehsender NHK am Abend (Ortszeit) meldet. Zuvor hatte die Behörde vor einer bis zu drei Meter hohen Tsunami-Welle gewarnt.

Die Bewohner entlang der Pazifikküste sollen jedoch bis auf weiteres vorsichtig bleiben. Stellenweise wurden Flutwellen von bis zu 1,30 Meter Höhe registriert. (dpa/bearbeitet von ank)

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Erdbeben vor Kamtschatka ist sechstschwerstes der Geschichte

  • 14:14 Uhr

Die Erschütterung vor der russischen Halbinsel Kamtschatka rangiert bei den schwersten Erdbeben der Welt mit einem Wert von 8,8 auf der Richterskala auf dem sechsten Platz und ist das schwerste in der russischen Region seit mehr als 70 Jahren. Gemessen wurde der Wert von der US-Erdbebenwarte USGS.

Beim nach Angaben der USGS bisher stärksten Erdbeben der Welt in Chile starben im Mai 1960 1.665 Menschen. Zwei Millionen Menschen wurden obdachlos. Das Beben erreichte einen Wert von 9,5 auf der Richterskala.

Dahinter rangiert ein grosses Beben in Alaska vom März 1964 mit einer Stärke von 9,2. Dabei starben mit 130 deutlich weniger Menschen, die Schäden beliefen sich auf zwei Milliarden US-Dollar.

Das Seebeben vor Sumatra in Indonesien 2004 erreichte eine Stärke von 9,1 und löste verheerende Tsunamis aus. Geschätzt 230.000 Menschen kamen ums Leben.

Auf Platz vier in der Liste der gewaltigsten Erdbeben der Welt rangiert eines vor der Ostküste Japans vom März 2011 (9,1 auf der Richterskala), das schwere Zerstörungen anrichtete und zur Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima führte. Knapp 16.000 Menschen starben.

Im November 1952 bebte schon einmal die Erde bei Kamtschatka. Das Beben der Stärke 9,0 löste einen Tsunami aus, der schwere Schäden auf Hawaii auslöste. Schätzungsweise verloren 10.000 Menschen ihr Leben. (dpa/bearbeitet von ank)

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Meterhohe Wellen in Französisch-Polynesien erwartet

  • 13:21 Uhr

Während einige Staaten ihre Tsunamiwarnungen herabgestuft haben, warnen andere Orte weiterhin vor den Folgen des Erdbebens. Für die Marquesas-Inseln, die zu Französisch-Polynesien gehören, wird vor meterhohen Wellen gewarnt.

Auf der Insel Nuka Hiva könnten sie eine Höhe zwischen 1,10 und vier Metern erreichen, erklären die Behörden. Auch die Inseln Ua Huka und Hiva Oa seien voraussichtlich von den Folgen des Erdbebens betroffen. (AFP/bearbeitet von skr)

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Vorsichtige Entwarnung in mehreren Ländern und Regionen

  • 12:49 Uhr

Nach den Tsunami-Warnungen für weite Teile der Pazifikregion gibt es vorsichtige Entwarnung in mehreren Ländern. Die Philippinen haben die Warnungen am Nachmittag (Ortszeit) vollständig aufgehoben.

Auch Hawaii meldet, das Schlimmste überstanden zu haben. Die Tsunami-Warnung wurde zu einem Hinweis herabgestuft. Trotzdem warnen die Behörden vor starken Wellen an den Küsten. Berichte über grössere Schäden gibt es bisher nicht, für viele Küstenabschnitte gibt es jedoch keine Messwerte. Noch ist also unklar, wie viele Gebiete überflutet wurden.

Menschenleerer Badestrand in Japan nach Tsunami-Warnung
Ein menschenleerer Badestrand in Shirahama in der Präfektur Wakayama im Westen Japans: Alle Strandbesucher wurden nach der Tsunami-Warnung evakuiert. (Aufnahmedatum: 30.07.2025) © kyodo/dpa

Japan stuft seine Tsunami-Warnung zumindest teilweise herab. Die japanische Wetterbehörde JMA gibt für einige Gebiete an der Pazifikküste Entwarnung. Die Warnungen für die nördliche Hauptinsel Hokkaido sowie die nordöstliche Region Tohoku bleiben demnach jedoch bestehen. (ank)

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Auch Japan Stuft Tsunami-Warnungen teilweise herab

  • 11:53 Uhr

Die Japan Meteorological Agency (JMA) hat die Tsunami-Warnungen für alle Gebiete ausser Hokkaido und Tohoku auf Warnhinweise herabgestuft. Das meldet die japanische Nachrichten-Website ntv (japanisch).

Demnach gelten Warnungen weiterhin für die Ost- und Zentralpazifikküste Hokkaidos, die Westpazifikküste Hokkaidos sowie die Pazifikküste der Präfekturen Aomori, Iwate, Miyagi und Fukushima.

Dort werde "das hohe Tsunami-Potenzial voraussichtlich noch mindestens einen weiteren Tag anhalten", teilt die JMA mit. Wer sich in den Gebieten aufhalte, werde dringend gebeten, sich an sicheren Orten aufzuhalten. Zwischenzeitlich waren mehr als zwei Millionen Menschen an Japans Pazifikküste aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu begeben. (ank)

Grafik-Karte.:Lokalisation des Erdbebens vor der Halbinsel Kamtschatka, Russland
© dpa-infografik GmbH

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Tsunami-Warnung für Hawaii zu Hinweis herabgestuft

  • 11:40 Uhr

Die Tsunami-Warnung für die Hawaii-Inselgruppe ist herabgestuft worden. Nun gelte ein Hinweis (advisory), der ausgegeben wird, wenn ein gefährliches Wetter- oder Wasserereignis eintritt. Es wird aber als weniger schwerwiegend eingestuft als es bei einer Tsunami-Warnung der Fall ist.

Trotzdem seien weiterhin starke Wellen an den Küsten möglich, heisst es von Behördenseite.

In den vergangenen Stunden erreichten örtlich Wellen die Küste der Inselgruppe. Grössere Schäden sind nach Behördenangaben zunächst nicht bekannt. Laut einem Tsunami-Experten gibt es aber viele Teile der Küste, für die keine Messwerte vorliegen. Wenn es wieder hell wird, werde man wohl erst wissen, welche Gebiete überflutet worden sein könnten. (dpa/bearbeitet von ank)

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Neuseeland warnt vor starken Strömungen

  • 11:32 Uhr

In Neuseeland warnen die Behörden wegen des Bebens vor Kamtschatka vor starken Strömungen und unvorhersehbaren Wellenbewegungen. Die Warnung gelte für sämtliche Küstenregionen, teilt die neuseeländische Katastrophenschutzbehörde Nema mit.

"Starke Strömungen und plötzliche Wasserbewegungen können Menschen verletzen oder sogar in Lebensgefahr bringen", heisst es. "Es besteht eine Gefahr für Schwimmer, Surfer, Angler und alle Personen, die sich im oder am Wasser in Ufernähe aufhalten." Nema ruft die Bevölkerung dazu auf, sich von Stränden, Häfen, Flussmündungen und Meeresbuchten fernzuhalten.

Die ersten Auswirkungen des Tsunamis könnten den Inselstaat demnach gegen Mitternacht (Ortszeit/14:00 Uhr MESZ) erreichen. (dpa/bearbeitet von ank)

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Philippinen heben Tsunami-Warnung auf

  • 11:24 Uhr

Die Philippinen haben am Nachmittag (Ortszeit) ihre Warnung vor einem möglichen Tsunami im Zuge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka aufgehoben. Basierend auf den verfügbaren Daten der Meeresspiegelüberwachungsstationen seien keine signifikanten Meeresspiegelschwankungen oder zerstörerischen Tsunamiwellen registriert worden, teilte das örtliche Institut für Vulkanologie und Seismologie (Phivolcs) mit. Alle bisher herausgegebenen Empfehlungen für die Bevölkerung seien damit aufgehoben. (dpa)

Erklärgrafik: Entstehung eines Tsunamis
© dpa-infografik GmbH

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Vorsichtige Entwarnung auf Hawaii

  • 11:13 Uhr

Die Tsunami-Warnung für die Hawaii-Inselgruppe könnte nach Experteneinschätzung bald abgeschwächt werden. Er sei zuversichtlich, "dass wir das Schlimmste hinter uns haben", sagt der Direktor des Pacific Tsunami Warning Center, Chip McCreery.

Man befinde sich derzeit in der Phase herauszufinden, wann die Alarmstufe von einer Warnung in eine Empfehlung (advisory) herabgesetzt werden kann. Es werde vielleicht bis zum Morgen (Ortszeit) dauern, bis man in einem weiteren Schritt die Warnungen einstelle, lautete seine vorläufige Prognose am Dienstagabend (Ortszeit).

In den vergangenen Stunden erreichten örtlich Wellen die Küste der Inselgruppe. Grössere Schäden waren nach Behördenangaben zunächst nicht bekannt. Der Tsunami-Experte sagte, es gebe viele Teile der Küste, für die keine Messwerte vorliegen. Wenn es wieder hell wird, werde man wohl erst wissen, welche Gebiete überflutet worden sein könnten. (dpa/bearbeitet von ank)

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Arbeiter an Atomruine Fukushima wegen Tsunami-Warnung evakuiert

  • 11:09 Uhr

Der Betreiber der japanischen Atomruine Fukushima Daiichi hat wegen der Tsunami-Warnung infolge des schweren Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka alle Arbeiter zur Evakuierung aufgefordert. Der Konzern Tokyo Electric Power (Tepco) bestätigt der "Japan Times", dass sie sich alle auf höher gelegenen Gebieten in Sicherheit gebracht haben.

In dem Atomkraftwerk im Nordosten des Inselreichs war es am 11. März 2011 infolge eines schweren Erdbebens und gewaltigen Tsunamis zu mehreren Kernschmelzen gekommen, nachdem die Kühlsysteme ausgefallen waren. Die zerstörten Reaktoren müssen weiter mit Wasser gekühlt werden.

Da der Platz für Tanks, in denen das strahlende Kühlwasser gelagert wird, zur Neige ging, hatte Japan vor zwei Jahren mit der Einleitung des zuvor gefilterten und verdünnten Wassers ins Meer begonnen. Tepco erklärte nun, dass das Verfahren zur Aufbereitung des Wassers nicht beeinträchtigt sei. Wegen der neuen Tsunami-Warnung sei der Betrieb vorsorglich manuell gestoppt worden.

In den Reaktoren 1, 2 und 3 befinden sich schätzungsweise 880 Tonnen zerstörter Brennelemente. Das Gremium, das die Stilllegung der Atomruine überwacht, erklärte jüngst, dass sich die vollständige Bergung der geschmolzenen Brennelemente bis 2037/38 oder später verzögern dürfte. Ursprünglich war dies bis zu den frühen 2030er Jahren geplant gewesen. (dpa/bearbeitet von ank)

Starkes Beben vor Russland löst Tsunamiwarnungen aus

Ein Erdbeben der Stärke 8,8 vor der Ostküste Russlands hat zu Tsunamiwarnungen im gesamten Pazifikraum geführt. Nach Angaben aus Russland handelt es sich um das stärkste Erdbeben in der russischen Region Kamtschatka seit 1952.

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Bis zu fünf Meter hohe Tsunami-Wellen auf Kamtschatka - Behörden melden Verletzte

  • 11:06 Uhr

Mehr als drei Meter hohe Wellen haben in der Nähe der Stadt Sewero-Kurilsk Russlands Pazifikküste erreicht. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf Rettungsdienste.

Die grösste Welle sei sogar fünf Meter hoch gewesen. "Das heutige Erdbeben war schwer und das stärkste seit Jahrzehnten", teilt der Gouverneur von Kamtschatka, Wladimir Solodow, in einem Video im Messaging-Dienst Telegram mit.

Folgen eines Tsunamis, der die Küstenregion von Sewero-Kurilsk getroffen hat
Dieses Bild aus einem vom Geophysikalischen Dienst der Russischen Akademie der Wissenschaften veröffentlichten Video zeigt die Folgen eines Tsunamis, der die Küstenregion von Sewero-Kurilsk auf der Insel Paramuschir der Kurilen-Inseln getroffen hat. © Geophysical Service of the Russian Academy of Sciences/AP/dpa

Regionalen Behörden zufolge wurden mehrere Menschen verletzt. Die Patienten würden in Krankenhäusern die erforderliche Hilfe erhalten, teilt der regionale Gesundheitsminister Oleg Melnikow in seinem Telegram-Kanal mit. Eine Zahl der Verletzten nannte er nicht.

Rettungskräfte, die ein zerstörtes Gebäude auf der russischen Halbinsel Kamtschatka inspizieren
Dieses aus einem Video stammende Bild zeigt Rettungskräfte, die ein zerstörtes Gebäude auf der russischen Halbinsel Kamtschatka inspizieren. © IMAGO/Anadolu Agency/EMERCOM Russia/Handout

Gouverneur Solodow wies die Einrichtung einer Hotline an, bei der sich vom Erdbeben betroffene Bewohner melden konnten. Solodow veröffentlichte in seinem Telegram-Kanal auch ein Video seines Besuchs in einem bei dem Beben teils zerstörten Kindergarten. Dort stürzte die Fassade ein. Die Einrichtung sollte an diesem Freitag nach einer Sanierung wieder öffnen. Es habe keine Verletzten gegeben.

Solodow zeigte auch ein Video von Ärzten, die in einem Operationssaal trotz schwerer Erschütterungen ihre Arbeit fortsetzten. "Solcher Mut verdient die höchste Wertschätzung", sagte er. Solodow warnte vor der Gefahr von Nachbeben und mahnte zur Vorsicht. (dpa/bearbeitet von ank)

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Für Hawaii sind die nächsten drei Stunden entscheidend – Flüge von und nach Maui gestoppt

  • 10:12 Uhr

Für die unter einer Tsunami-Warnung stehende US-Pazifikinsel Hawaii sind nach Behördenangaben die nächsten zwei bis drei Stunden ausschlaggebend.

Gouverneur Josh Green sagt auf einer Pressekonferenz, man rechne mit mindestens zwei bis drei Stunden, bevor es eine Entwarnung geben könnte.

Bisher habe es keine nennenswerten Auswirkungen gegeben. "Es ist ein Segen, dass wir keine Schäden zu verzeichnen haben", sagt der Gouverneur.

Aktuell gibt es zudem keine Flüge von und nach Maui. Alle Flüge seien für heute Abend gestrichen worden, sagte Green. Etwa 200 Menschen hätten in einem Terminal Zuflucht gefunden. Die Flughäfen seien bislang nicht von Schäden betroffen.

Der Gouverneur appelliert an die Bevölkerung, nicht auf die Strasse zu gehen. Man solle zu Hause bleiben und das Fernsehen verfolgen. Das lokale TV zeigte Webcams von den Küsten der Inselgruppe.

Ein auf X veröffentlichtes Zeitraffer-Video zeigt, wie sich an der Hanalei Bay auf der Insel Kawai das Wasser rund 30 Meter weit zurückzieht.

(dpa/bearbeitet von ank)

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Menschen in Indonesien in Sicherheit gebracht

  • 09:50 Uhr

Mehrere östliche Provinzen in Indonesien haben Tsunami-Warnungen ausgegeben. In besonders gefährdeten Küstenregionen wurden vorsorglich Schulen geschlossen und Evakuierungen eingeleitet.

Betroffen ist unter anderem die Provinz Nordsulawesi. "Wir sind vorbereitet, und wir sind zuversichtlich, dass wir Todesopfer verhindern können", sagte Adolf Tamengkel, Chef der Katastrophenschutzbehörde der Provinz, auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.

Auf den abgelegenen Talaud-Inseln wurden Schulen vorübergehend geschlossen. "Wir haben bereits Vorsorgemassnahmen getroffen, die Schülerinnen und Schüler wurden nach Hause geschickt", erklärt der Leiter der örtlichen Zivilschutzbehörde, Odrik Rompah.

Auch in den Provinzen Gorontalo und Nordmolukken wurden Vorsorgemassnahmen getroffen. Indonesien sieht bisher zwar nur eine geringe Bedrohung – jedoch warnten die Behörden vor möglichen Verstärkungseffekten, besonders in schmalen Buchten oder Meeresarmen. (dpa/bearbeitet von ank)

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Überschwemmungen auf den Kurilen

  • 09:42 Uhr

Infolge des schweren Erdbebens vor Kamtschatka ist es im Norden der Inselgruppe Kurilen zu Überschwemmungen gekommen. Es habe vier Tsunami-Wellen gegeben, sagt Alexander Owsjannikow, Verwaltungschef im Kreis Sewero-Kurilsk auf der Insel Paramuschir. Die Tsunami-Warnung bestehe weiterhin.

Grafik-Karte: Lage der Kurilen-Inseln im Pazifik
© dpa-infografik GmbH

Nach Angaben des Zivilschutzes wurden der Hafen der Stadt Sewero-Kurilsk und ein Fischereiunternehmen dort teilweise überflutet. Die Bevölkerung sei evakuiert worden, darunter auch 60 Urlauber. Die Niederlassung der Russischen Akademie der Wissenschaften von Kamtschatka veröffentlichte ein mit einer Drohne aufgenommenes Video von der Insel Paramuschir. Darauf sind die Überflutungen zu sehen.

Die Kurilen liegen nordöstlich der japanischen Insel Hokkaido, (dpa/bearbeitet von ank)

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Tsunami-Warnung für Galápagos-Inseln und Küsten Lateinamerikas

  • 09:11 Uhr

Mehrere Länder Lateinamerikas warnen vor möglichen Tsunami-Wellen. In Mexiko ruft das Tsunami-Warnzentrum der Marine die Bevölkerung dazu auf, den Stränden an der Pazifikküste fernzubleiben. Boote und Schiffe sollen nicht auslaufen. Es seien Flutwellen von 30 Zentimetern bis einem Meter Höhe möglich.

Einen ähnlichen Hinweis haben die Behörden im benachbarten Guatemala herausgegeben. Die Gefahr sei jedoch als niedrig einzuschätzen, teilt das Seismologische Institut des mittelamerikanischen Landes (INSIVUMEH) auf der Plattform X mit.

In Ecuador warnen die Behörden, dass Flutwellen die Galápagos-Inselgruppe erreichen könnten. Der Archipel, der wegen seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt zum Unesco-Welterbe zählt, liegt rund 1.000 Kilometer vor der Küste des Landes. Die Menschen sollen Strände und Häfen meiden, der Schiffsverkehr solle eingestellt werden, teilt die Regierung mit.

Für weite Teile der Küsten Perus und des benachbarten Chiles gelten ebenfalls Tsunami-Warnungen. Der chilenische Katastrophenschutz teilt mit, es seien Flutwellen von einem bis drei Metern Höhe möglich. In mehreren Küstengebieten würden Evakuierungen vorbereitet, heisst es in Medienberichten. Schulen sollen vielerorts sicherheitshalber geschlossen bleiben. (dpa/bearbeitet von ank)

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Tsunami erreicht Japan – bis zu drei Meter hohe Welle erwartet

  • 08:52 Uhr

An der japanischen Pazifikküste ist eine mehr als einen Meter hohe Flutwelle eingetroffen. In einem Hafen der nordöstlichen Präfektur Iwate sei eine 1,30 Meter hohe Welle registriert worden, berichten lokale Medien. An der Küste anderer Präfekturen wurden Flutwellen von bis zu 80 Zentimetern beobachtet.

Die Behörden haben Warnungen vor einem bis zu drei Meter hohen Tsunami ausgegeben. Bei einem Tsunami bauen sich Wellen mitunter in Stufen auf.

Japans nationale meteorologische Behörde ruft die Menschen auf, sich in höher gelegene Gebiete oder Evakuierungsgebäude zu begeben. Sie sollen trotz der enormen Sommerhitze dort auch vorerst bleiben. In dem fernöstlichen Inselreich wurde heute in Tamba in der Präfektur Hyogo eine Rekordtemperatur von 41,2 Grad Celsius gemessen, wie die Wetterbehörde weiter mitteilt.

Die Tsunami-Warnung könne noch einen Tag oder sogar länger in Kraft bleiben, heisst es. Nach Aussagen eines Regierungssprechers gibt es in Japan bislang weder Berichte über Opfer noch über Schäden. Auch in Atomkraftwerken gebe keine Unregelmässigkeiten. Die Regierung hatte zuvor einen Krisenstab eingerichtet. (dpa/bearbeitet von ank)

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Empfehlungen der Redaktion

Schulen auf den Philippinen teilweise geschlossen

  • 08:40 Uhr

Auf den Philippinen bleiben teilweise Schulen geschlossen. Kinder, deren Unterricht in Küstennähe stattfand, seien in drei südlichen Provinzen nach Hause geschickt worden, berichtet der Sender GMA unter Berufung auf die Behörden. Die Anweisung betreffe alle Schulen, ob privat oder staatlich, von der Grundschule bis zur Hochschule.

Auch Strandresorts und Regierungsbüros in der Nähe von Tsunami-gefährdeten Gebieten wurden vorübergehend geschlossen. In dem südostasiatischen Inselstaat werden in mehreren Provinzen Wellen von weniger als einem Meter Höhe erwartet, die aber längere Zeit anhalten könnten. (dpa/bearbeitet von ank)

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Mit Material der Deutschen Presse-Agentur und der Agence France Presse