Als die Bewohner von San Vito di Cadore am Sonntagmorgen aufwachten, befand sich das Dorf unter einer Staubschicht. Ein Felsrutsch hatte sich am nahegelegenen Marcora-Hang ereignet. Schon in den vergangenen Wochen war es zu ähnlichen Vorfällen gekommen.
Ein unheimlicher Anblick überraschte in der Nacht auf Sonntag eine italienische Gemeinde in den Dolomiten. San Vito di Cadore wurde von einer gewaltigen Staubwolke überzogen. Fast gespenstisch hüllte die feine Staubschicht die Gebäude, Autos und Strassen ein. Provinzrat Massimo Bortoluzzi und weitere Anwohner teilten Bilder auf Facebook.
Bortoluzzi nannte als Ursache einen massiven Felssturz am Marcora-Hang in der Nähe des Dorfes. Dabei wurde der Staub aufgewirbelt. Laut "Südtirol News" gab es keine Verletzten oder Schäden an Gebäuden – nur ein lautes Dröhnen und den ungewöhnlichen Anblick am Morgen. Demnach waren Zivilschutz, Feuerwehr und Polizei im Einsatz, um die Lage zu überwachen.
Lesen Sie auch
Lage in den Dolomiten unter Beobachtung
Sorge bereitet die Situation den Bewohnern der Gegend aber dennoch. Es handelt sich offenbar bereits um den dritten Vorfall dieser Art binnen kurzer Zeit. Mitte Juni kam es zu einem Felsrutsch an der Marcora-Spitze, bei dem Gesteinsmassen abgebrochen waren.
"Wir stehen in ständigem Kontakt mit den zuständigen Behörden, um die notwendige operative Unterstützung zu gewährleisten und das Ausmass des Phänomens zu bewerten", erklärte Bortoluzzi. Der Bürgermeister Franco de Bon sei ebenfalls vor Ort.
Untersuchungen sollen das Ausmass des Erdrutsches erfassen und Ursachen zeigen, auf die man bei Bedarf mit Sicherungs- und Schutzmassnahmen reagieren wolle. Ein Erkundungsflug mit einem Geologen ist geplant. (ng)
Verwendete Quellen
- corrieredelveneto.com: Dolomiti, nuova frana sul monte Marcora: l'abitato di San Vito di Cadore coperto dalla polvere (Italienisch)
- südtirolnews.it: Wieder kracht es in den Dolomiten – Dorf von Staub bedeckt
- Facebook-Posts des Provinzrats Massimo Bortoluzzi