Im September wird in der Provinz Buenos Aires gewählt. Präsident Milei zeigt sich dabei bei einer Wahlkampfveranstaltung - und wird angegriffen.

Argentiniens Präsident Javier Milei ist nach Angaben seines Sprechers bei einer Wahlkampfveranstaltung mit Steinen beworfen worden. Er sei unverletzt weggebracht worden, teilte Regierungssprecher Manuel Adorni auf der Plattform X mit. Die Veranstaltung sei abrupt beendet worden, wie mehrere Medien berichteten.

Milei befand sich an Bord eines Fahrzeugs, als er von Demonstranten angegriffen wurde. Nach Angaben eines AFP-Reporters wurde die Autokolonne auch mit Pflanzen und Flaschen beworfen. Das Fahrzeug mit Milei und seiner Schwester und Generalsekretärin Karina Milei an Bord verliess daraufhin zügig den Schauplatz.

Im Anschluss kam es zu Handgemengen zwischen Unterstützern und Gegnern des Präsidenten. Dabei wurde eine Milei-Anhängerin an den Rippen verletzt und von einem Krankenwagen weggebracht.

Korruptionsskandal um Mileis Schwester

Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund eines Korruptionsskandals, der aktuell Argentinien beschäftigt. Auslöser war die Veröffentlichung von Audioaufnahmen des ehemaligen Leiters der Behörde für Menschen mit Behinderung, Diego Spagnuolo. Darin behauptet Spagnuolo, dass Karina Milei Gelder veruntreut habe, die für Menschen mit Behinderung bestimmt waren.

Unmittelbar vor dem Gewaltausbruch bei der Wahlkampfveranstaltung war Milei auf den Skandal zu sprechen gekommen. "Alles, was (der Leiter der Behörde) sagt, ist eine Lüge", sagte der argentinische Präsident.

Milei-Anhänger machen Kirchner-Anhänger verantwortlich

Mehrere Regierungsvertreter machten anschliessend Anhänger des "Kirchnerismus" für den Angriff in der Stadt Lomas de Zamora in der Provinz Buenos Aires verantwortlich. Damit beziehen sie sich auf das politische Lager um Ex-Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner, das in Argentinien als "kirchnerismo" bekannt ist.

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Auch Milei veröffentlichte später ein Foto, das ihn mit erhobenem Daumen neben seiner Schwester, die Generalsekretärin der Präsidentschaft, Karina Milei, und dem Abgeordneten José Luis Espert zeigt.

Am 7. September stehen die legislativen Wahlen in der Provinz Buenos Aires an. (afp/dpa/bearbeitet von cgo)