"Nicht akzeptabel", so lautet das Urteil des Bundesverbands der Verbraucherzentralen zum Haushaltsentwurf 2026. Das Problem: fehlende Entlastungen beim Strom.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat den Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2026 scharf kritisiert und das Ausbleiben einer Stromkostensenkung für Verbraucher als "nicht akzeptabel" bezeichnet. "Dass auch im Haushalt für das kommende Jahr und in der weiteren Finanzplanung keine Entlastung der Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Stromkosten vorgesehen ist, ist eine herbe Enttäuschung und eine falsche Weichenstellung", sagte vzbv-Vorständin Ramona Pop der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag).

"Dass die Regierung beim Strompreis bremst, aber die Pendlerpauschale erhöht und die Mütterrente ausweitet, zeigt, dass sie einzelne Interessengruppen bedient, aber eben nicht alle Verbraucherinnen und Verbraucher im Blick hat. Das ist einfach nicht akzeptabel", sagte Pop.

Verbraucherschützerin Pop fordert Korrektur vom Bundestag

Die Lebenshaltungskosten der Menschen stiegen seit Jahren, schon daher wäre eine Erleichterung dringend geboten. "Es ist nun am Bundestag, bei der Haushaltsaufstellung für diese Korrektur zu sorgen. Auch, um das Vertrauen in die Politik endlich zu verbessern und den Menschen zu zeigen: Wir haben verstanden!", betonte Pop.

Die Regierung müsse sich zu den Klimazielen verhalten, sagte Pop weiter. "Wenn die Menschen mit Wärmepumpen statt fossil heizen und sich E-Autos statt Verbrenner kaufen sollen, dann muss doch gerade Strom bezahlbar sein." Mit hohen Stromkosten behindere die Regierung eine weitere Elektrifizierung.

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Verbraucher in Deutschland zahlen für Strom so viel wie kaum jemand auf der Welt. Im Ranking der teuersten Länder des Vergleichsportals Verivox und Global Petrol Prices liegt die Bundesrepublik mit durchschnittlich 38 Cent pro Kilowattstunde auf dem fünften Platz. 2021 lag Deutschland trotz damals noch niedrigerer Preise allerdings noch auf dem ersten Platz. (afp/ bearbeitet durch ras)