Italien hat mit einem Staatsbegräbnis von dem früheren Staatspräsidenten Giorgio Napolitano Abschied genommen. An der Trauerfeier in der Abgeordnetenkammer des italienischen Parlaments in Rom nahmen am Dienstag Spitzenpolitiker aus dem In- und Ausland sowie die Angehörigen des ehemaligen Staatsoberhauptes teil. Deutschland wurde bei der Zeremonie von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vertreten. Napolitanos 88 Jahrealte Witwe Clio empfing die Gäste im Rollstuhl vor dem Sarg ihres Mannes im Palazzo Montecitorio.

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Napolitano, der zwischen 2006 und 2015 mehr als achteinhalb Jahre und damit so lange wie kein anderer in Italien amtierte, war am vergangenen Freitag im Alter von 98 Jahren gestorben. Die Trauerfeier für den ehemaligen Kommunisten fand wie von ihm gewünscht in Form einer nicht-religiösen Zeremonie statt. Italiens amtierender Staatspräsident Sergio Mattarella, Regierungschefin Giorgia Meloni und ihre Minister gehörten zur Trauergesellschaft. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erwies Napolitano die letzte Ehre.

Napolitanos Sohn Giulio sowie Enkelin Sofia nahmen in teils emotionalen Reden Abschied von dem Ex-Präsidenten. Sie würdigten sein politisches Schaffen. "Er konnte Demagogie, Geschrei und Beschimpfungen nicht ertragen", sagte Giulio. Zahlreiche Menschen verfolgten die Trauerfeier auf dem Platz vor dem Sitz der Abgeordnetenkammer auf Grossbildschirmen. Als der Sarg in den Palast getragen wurde, applaudierten sie.  © dpa

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