CDU-Chef Friedrich ist offiziell zum neuen Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt worden. Vorausgegangen war dem aber eine historische Niederlage im ersten Wahlgang im Bundestag. Merz sieht dies aber gelassen und gibt sich versöhnlich.
Der neue Bundeskanzler
Merz: "Ist normal, dass nicht alle zustimmen"
Die Kanzlerwahl war zuvor überraschend zur Zitterpartie geworden. Merz wurde erst im zweiten Wahlgang zum Kanzler gewählt, weil ihm im ersten Anlauf sechs Stimmen zur notwendigen Mehrheit von 316 Stimmen fehlten.
Es sei "normal, dass nicht alle zustimmen", sagte Merz zum Ergebnis des ersten Wahlgangs. Die Verfassung habe für diesen Fall Vorkehrungen getroffen. Alle Fraktionen hätten in einem "einstimmigen Konsens" eine Fristverkürzung ermöglicht und somit den Weg für eine zweite Abstimmung freigemacht, sagte Merz. Die Motive derjenigen aus den Reihen der eigenen Koalition, die zunächst nicht für ihn gestimmt hätten, kenne er nicht. Er werde aber auch "keine Motivforschung" betreiben. Das Entscheidende sei, dass sich die Koalition nun an die Arbeit machen könne.
Merz räumt "kleinen Makel" ein
Geschwächt sieht sich der neue Kanzler nach seiner Niederlage im ersten Wahlgang indes nicht. "Das ist sicherlich ein kleiner Makel", räumte Merz am Abend im ZDF aber ein. Sein Vertrauen in SPD-Vizekanzler Lars Klingbeil sei aber "unverändert gross". Zudem müsse sich die schwarz-rote Koalition daran messen lassen, was sie bei Migration, Wirtschaft sowie der Sicherung von Frieden und Freiheit erreicht, erläuterte Merz. "Wir wissen, dass wir gut regieren müssen, damit die Probleme unseres Landes gelöst werden." (dpa/bearbeitet von br)