Die Staatschefs sind nach dem Gipfel in Scharm el Scheich abgereist. Vermittler versuchen nun, eine neue Eskalation zwischen Hamas und Israel zu verhindern und weitere Schritte auszuhandeln. Bislang hat die Hamas vier der 28 toten Geiseln an Israel zurückgegeben. Das forensische Institut hat ihre Identität bestätigt.

Nach dem Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg haben Katar zufolge die Verhandlungen zur nächsten Phase begonnen. "Die Gespräche in Scharm el Scheich laufen bereits", sagte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Aussenministeriums, dem US-Fernsehsender Fox News. Alle Beteiligten arbeiteten rund um die Uhr, um sicherzustellen, dass bei den indirekten Verhandlungen zwischen Hamas und Israel und zwischen Phase eins und zwei nun keine "zeitliche Lücke" entstehe.

"Die nächsten Schritte werden sehr schwierig sein."

Madschid al-Ansari

"Die nächsten Schritte werden sehr schwierig sein", sagte al-Ansari mit Blick auf die bevorstehende zweite Phase im Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für Gaza. Dabei geht es unter anderem um die Sicherung des Gebiets, wofür im Plan eine internationale Schutztruppe vorgesehen ist, und die künftige Verwaltung des Küstengebiets. "Wir haben viele Diskussionen zu Phase zwei aufgeschoben, um sicherzustellen, dass Phase eins stattfindet", sagte al-Ansari. Jetzt müsse man dafür sorgen, dass der Krieg nicht erneut beginnt.

Israelische Armee bestätigt Identität toter Geiseln

Die israelische Armee hat die Identität vier toter von der Hamas zurückgegebener Geiseln bestätigt. Das Nationale Institut für Gerichtsmedizin habe in Zusammenarbeit mit der israelischen Polizei und dem Militärrabbinat die Angehörigen von Guy Iluz und Bipin Joschi entsprechend unterrichtet, stand in einer Mitteilung der Armee auf Telegram. Auch die Identität der anderen beiden sei festgestellt worden. Ihre Namen seien aber bisher nicht zur Veröffentlichung freigegeben worden, betonte die Armee.

Die Hamas hatte die Namen der vier Toten bei der Übergabe an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz mit Guy Iluz und Bipin Joschi sowie mit Daniel Peretz und Jossi Scharabi angegeben. In der Vergangenheit hatte die Hamas einmal statt einer toten Geisel die sterblichen Überreste einer Unbekannten zurückgegeben und dies mit einem Versehen erklärt.

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Israel fordert von Hamas die übrigen 24 toten Geiseln

Die Armee forderte die Hamas zugleich auf, auch die anderen 24 Toten zu übergeben, so wie es vereinbart gewesen sei. Das Forum der Familienangehörigen von Verschleppten bezeichnete es als einen Trost, dass die Toten nun zumindest würdig begraben werden könnten. Man werde nicht ruhen, bis alle Toten zurück in Israel seien.

USA, Ägypten, Katar und Türkei unterzeichnen Gaza-Friedenserklärung

Bei einem Gipfeltreffen im ägyptischen Scharm el-Scheich haben US-Präsident Donald Trump sowie die die Staatschefs von Ägypten, der Türkei und Katar eine Friedenserklärung für den Gazastreifen unterzeichnet. Darin erklären sich die vier Länder zu Garantiemächten einer Vereinbarung, mit der der Gazakrieg beendet werden soll.

Die Hamas und Israel hatten sich vor wenigen Tage auf eine Waffenruhe geeinigt sowie auf den Austausch von Geiseln und Gefangenen und einen teilweisen Rückzug von Israels Truppen im Gazastreifen. Die Übereinkunft wurde am Montag in Scharm el Scheich bei einem Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump und weiteren Staats- und Regierungschefs formell besiegelt. (dpa/bearbeitet von nap)