Russland hat nach ukrainischen Angaben die humanitäre Minenräummission des Dänischen Flüchtlingsrats angegriffen. Tote und Verletzte sind die Folge. Moskau weist die Vorwürfe von sich.

Bei einem russischen Angriff sind nach ukrainischen Angaben mindestens zwei Mitarbeiter der humanitären Minenräummission des Dänischen Flüchtlingsrats getötet worden. Laut dem Gebietsgouverneur von Tschernihiw, Wjatscheslaw Tschaus, wurden ausserdem fünf Personen verletzt.

Die Organisation bestätigte einen Raketenangriff auf einen ihrer humanitären Minenräumstandorte. Die Teams hätten zu dem Zeitpunkt rein zivile humanitäre Arbeiten ausgeübt, Minen und explosive Kriegsrückstände geräumt, hiess es in einer Mitteilung. In einem Post auf der Plattform X zeigte sich das dänische Aussenministerium entsetzt und verurteilte Angriffe auf humanitäre Helfer. Der Angriff auf Hilfskräfte zeige die Brutalität von Russlands Krieg in der Ukraine, schrieb die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas bei X. Der Dänische Flüchtlingsrat hat nach eigenen Angaben fast 800 Mitarbeiter und zehn Büros in der Ukraine.

Russland will militärisches Ziel angegriffen haben

Das russische Verteidigungsministerium wies die Vorwürfe in einem Telegram-Post zurück und sprach von einem "präzisen Schlag gegen Transportfahrzeuge und Drohnenabschussanlagen" mit dem Raketensystem Iskander. Belege dafür führte es nicht an.

In der russischen Grenzregion Belgorod wurden nach Angaben des Gouverneurs, Wjatscheslaw Gladkow, ein Mann bei einem Drohnenangriff getötet und eine Frau bei einem anderen Drohnenangriff verletzt.

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Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen die russische Invasion. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie auch immer wieder Ziele in Russland an. Die Zahl der Opfer und die Schäden stehen aber in keinem Verhältnis zum Ausmass der vom russischen Militär angerichteten Zerstörungen. (dpa/bearbeitet von cgo)