Der ukrainische Präsident hat am Mittwoch vor den Vereinten Nationen gesprochen. Selenskyjs Kernbotschaft: Ohne zusätzliche internationale Unterstützung sei Moldau in Gefahr.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor den Vereinten Nationen vor weiteren russischen Aggressionen gewarnt. Die Republik Moldau verteidige sich gerade gegen russische Übergriffe, sagte Selenskyj in seiner Rede bei der UN-Generaldebatte. Die Antwort der internationalen Gemeinschaft darauf sei aber nicht ausreichend.

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"Europa kann es sich nicht leisten, auch Moldau zu verlieren", sagte Selenskyj weiter. Die EU müsse Moldau mit finanziellen Mitteln und Unterstützung im Energiesektor helfen und die Menschenrechte dort sichern. "Für Europa ist es nicht teuer, Moldaus Stabilität zu unterstützen. Wenn man es verpasst, wird das einen viel höheren Preis haben", sagte Selenskyj.

Trumps Russland-Kehrtwende: "Morgen ist er wieder auf unserer Seite"

Noch vor Kurzem schien zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin kein Blatt Papier zu passen, doch inzwischen verspottet Trump Moskau und erklärt, die Ukraine könne die von Russland kontrollierten Gebiete zurückerobern. In Moskau kommt das naturgemäss nicht gut an.

Moldaus Präsidentin warnt ebenfalls

Das russische Eindringen in den Luftraum von Polen und Estland zeige, wie dringend eine Unterstützung sei, so der ukrainische Präsident.

Erst am Dienstag hatte die proeuropäische Präsidentin Moldaus, Maia Sandu, vor einer Einmischung Russlands in ihrem Land gewarnt. Dort wird am Sonntag ein neues Parlament gewählt. "Der Kreml wendet Hunderte Millionen US-Dollar auf, um Hunderttausende Stimmen auf beiden Seiten des Dnjestrs und im Ausland zu kaufen", sagte Sandu in einer Videoansprache. Bei landesweiten Razzien am Montag seien 74 Personen festgenommen worden, hiess es weiter. Ihnen wird vorgeworfen, Massenunruhen in Moldau vorbereitet zu haben. (dpa/bearbeitet von phs)