Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj erhebt schwere Vorwürfe: An der Front in Charkiw sollen Söldner aus Pakistan, China und afrikanischen Ländern für Russland kämpfen. Pakistan hat darauf bereits reagiert.

Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kämpfen an der Front in der nordöstlichen Region Charkiw Söldner unter anderem aus China, Pakistan und afrikanischen Ländern für Russland. Das hätte er von seinen Soldaten bei einem Besuch dort erfahren, wie Selenskyj auf der Social-Media-Plattform X schreibt.

"Wir werden darauf reagieren", kommentierte er weiter. Vor Ort habe er mit Kommandeuren die Lage an der Front und die Verteidigung der Stadt Wowtschansk besprochen. Insbesondere ginge es dabei laut Selenskyj um die Versorgung mit Drohnen und deren Einsatz, die Rekrutierung und die direkte Finanzierung der Brigaden.

Laut Bericht mehr als 1.500 ausländische Kämpfer

Die Berichte über ausländische Söldner an der Front aufseiten Russlands sind nicht neu. Angeblich sollen in China sogar Anzeigen zur Rekrutierung geschaltet worden sein, wie der "Guardian" im April berichtete. Laut dem ukrainischen Medium "Kyiv Independent" sollen mehr als 1.500 ausländische Kämpfer aus 48 Ländern in der Ukraine identifiziert worden sein.

Das Medium verweist dabei auf einen Bericht des unabhängigen russischen Mediums "iStories". Auch für die Ukraine, die sich seit dem russischen Angriff im Februar 2022 verteidigt, kämpfen Ausländer.

"Haltlos und unbegründet": Pakistan weist Vorwürfe zurück

Pakistan hat bereits auf Selenskyjs Vorwurf reagiert und die Anschuldigungen als "haltlos und unbegründet" zurückgewiesen, wie etwa der "Tagesspiegel" berichtet. Demnach soll es laut einer Mitteilung des pakistanischen Aussenministeriums heissen, man setze sich für eine friedliche Lösung des Konfliktes ein.

Unterdessen allerdings unstrittig ist der Einsatz nordkoreanischer Soldaten von Seiten Russlands. Im März hatte Nordkorea nach Angaben der südkoreanischen Militärführung mindestens 3.000 zusätzliche Soldaten zur Unterstützung Russlands entsandt. "Es scheint, als ob im Januar und Februar mindestens 3.000 weitere Soldaten entsandt wurden", zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Yonhap damals den südkoreanischen Generalstab.

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Zuvor hatte Nordkorea im vergangenen Herbst bereits rund 11.000 nordkoreanische Soldaten in die russische Region rund um Kursk entsandt. Der südkoreanische Geheimdienst vermutete erstmals im Februar eine zweite Mobilisierungswelle nordkoreanischer Truppen nach Russland. Damals hiess es jedoch, dass der genaue Umfang der Entsendung noch ermittelt werde.

Verwendete Quellen

Teaserbild: © APAimages/IMAGO/PRESIDENT OF UKRAINE