• US-Präsident Joe Biden schickt laut Medienberichten Tausende zusätzliche Soldaten nach Deutschland und Osteuropa.
  • Pentagon-Sprecher John Kirby bestätigte die Truppenverlegungen grundsätzlich, ohne Zahlen oder Länder zu nennen.
  • Falls nötig, so Kirby, könne es in Zukunft auch weitere Truppenbewegungen geben.

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In der Ukraine-Krise schickt US-Präsident Joe Biden Medienberichten zufolge Tausende Soldaten nach Deutschland und Osteuropa. Wie am Mittwoch unter anderem das "Wall Street Journal" und die "Washington Post" berichteten, sollen 2.000 Soldaten aus den USA nach Deutschland und Polen verlegt werden. 1.000 bereits in Deutschland stationierte US-Soldaten sollen demnach nach Rumänien verlegt werden.

Pentagon-Sprecher John Kirby bestätigte grundsätzlich die Truppenverlegungen, ohne Zahlen oder Länder zu nennen. "Das Verteidigungsministerium wird einige in Europa stationierte Einheiten weiter nach Osten verlegen, zusätzliche in den USA stationierte Einheiten nach Europa entsenden und den erhöhten Alarmzustand von Eingreiftruppen beibehalten." In Europa sind regulär auch ausserhalb von Krisenzeiten Zehntausende US-Soldaten stationiert, darunter rund 35.000 in Deutschland.

Die US-Soldaten "werden nicht in der Ukraine kämpfen", betonte Kirby. Auch seien die Truppenverlegungen nicht dauerhaft. Biden hatte wegen der Ukraine-Krise erst kürzlich 8.500 US-Soldaten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen lassen.

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"Die derzeitige Situation erfordert, dass wir die Abschreckungs- und Verteidigungsbereitschaft an der Ostflanke der NATO verstärken", erklärte der Pentagon-Sprecher. Die Truppenverlegung sei ein "unmissverständliches Signal" an die Welt, dass die USA zu ihren Verbündeten stünden. Falls nötig, könne es in Zukunft auch weitere Truppenbewegungen geben. Die jetzt verlegten Truppen seien separat von den 8.500 bereits in erhöhte Bereitschaft versetzten Soldaten zu betrachten, betonte Kirby.

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Angesichts eines Aufmarschs von mehr als 100.000 russischen Soldaten in der Nähe der Ukraine wird im Westen zunehmend befürchtet, dass Russland einen Einmarsch in sein Nachbarland plant. Der Kreml bestreitet das. Für möglich wird allerdings auch gehalten, dass Moskau nur Ängste schüren will, um die NATO-Staaten zu Zugeständnissen bei Forderungen nach neuen Sicherheitsgarantien zu bewegen.

Russland will die NATO dazu bringen, eine weitere Osterweiterung und insbesondere eine Aufnahme der Ukraine auszuschliessen. Zudem verlangt es einen Rückzug von NATO-Truppen aus östlichen Bündnisstaaten. Moskau hat einen entsprechenden Forderungskatalog an die NATO und die USA gerichtet. Beide lehnen die Kernanliegen Russlands ab, haben aber in schriftlichen Antworten einen Dialog angeboten. (AFP/dpa/mko)

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