Die UNO muss wohl drastisch sparen: Generalsekretär Guterres plant für 2026 einen deutlichen Stellenabbau, da viele Mitgliedsländer ihre Beiträge nicht rechtzeitig zahlen. Bis zu 20 Prozent der Arbeitsplätze könnten betroffen sein.

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Die Vereinten Nationen erwägen internen Angaben zufolge die Streichung Tausender Stellen. Wie es in einem internen Dokument heisst, das die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag (Ortszeit) einsehen konnte, könnten im Sekretariat, dem Verwaltungsorgan der UNO, bis zu 20 Prozent der Arbeitsplätze wegfallen. Generalsekretär António Guterres habe für den Haushalt 2026 "ehrgeizige" Sparziele in Höhe von 15 bis 20 Prozent angekündigt, heisst es weiter.

Der Haushalt der UNO für das laufenden Jahr liegt bei 3,7 Milliarden Dollar (3,26 Milliarden Euro). Das UN-Sekretariat beschäftigte 2023 rund 35.000 Menschen.

Ausbleibende Beiträge von Mitgliedsländern

Guterres hatte kürzlich angesichts ausbleibender Zahlungen von Mitgliedsländern "schmerzhafte" Änderungen angekündigt. Die Einsparungen treffen dem internen Papier zufolge nicht nur das Sekretariat: Für das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR oder das Palästinenserhilfswerk UNRWA etwa würden separate Einsparziele ausgegeben werden.

Die Vereinten Nationen stehen wegen ausbleibender oder verspäteter Zahlungen der Mitgliedsländer bereits seit Jahren vor Finanzproblemen. So seien zum Beispiel die USA als bisher wichtigster Geldgeber im Januar mit 1,5 Milliarden Dollar im Verzug gewesen, erklärte ein UN-Sprecher. Der zweitwichtigste Geldgeber China zahlte seine Beiträge für das Jahr 2024 demnach erst Ende Dezember. (afp/bearbeitet von skr)