Eine Wandergruppe erregte die Aufmerksamkeit der Berner Polizei. Rund 25 Personen waren in Wehrmachtsuniformen unterwegs. In der Schweiz sind Nazisymbole derzeit nicht verboten, das soll sich allerdings ändern.

Eine Gruppe von rund 25 Männern hat laut Radio SRF in Wehrmachtsuniformen das Wildhornmassiv durchquert. Die Berner Kantonspolizei habe sie am Samstag oberhalb der Iffigenalp kontrolliert.

Bereits am Freitag seien entsprechende Hinweise bei der Polizei eingegangen, sagte Deborah Zaugg, Mediensprecherin bei der Berner Kantonspolizei, in der SRF-Sendung "Heute Morgen".

"Die Gruppe bestand aus rund 25 Personen aus verschiedenen europäischen Ländern sowie aus den USA", sagte Zaugg. Darunter war ein Schweizer Staatsangehöriger, wie ein Sprecher der Berner Kantonspolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

Die Polizei habe die Gruppe angewiesen, ihre Jacken mit Nazisymbolen auszuziehen, um mögliche Auseinandersetzungen mit Drittpersonen zu vermeiden. Strafrechtliche Konsequenzen habe es nicht gegeben, da das Tragen von Nazisymbolen in der Schweiz derzeit nicht verboten sei. Die Polizei habe jedoch die Personalien aufgenommen.

Nazisymbole sollen verboten werden

Eine Mehrheit von Parteien, Kantonen und Verbänden will das Verwenden und Verbreiten von Nazisymbolen in der Öffentlichkeit verbieten. Die entsprechende Vernehmlassung zu einem Spezialgesetz des Bundesrates ist im März dieses Jahres abgeschlossen worden. Wer künftig dagegen verstosse, solle mit einer Ordnungsbusse von 200 Franken bestraft werden.

Verbieten will der Bundesrat nicht nur Hakenkreuz, Hitlergruss und SS-Runen, sondern auch Zahlencodes wie "18" und "88", die als "Adolf Hitler" oder "Heil Hitler" gelesen werden könnten. Wann solche Symbole strafbar sind, soll der Kontext entscheiden.

Weiterer Vorfall bereits im Frühling

Bereits im Frühling machte das Berner Oberländer Simmental Schlagzeilen mit Rechtsextremen auf Durchreise. Ende April nutzte die "Junge Tat" den Sportplatz der Volksschule Lenk für ein "Aktivistenwochenende". Ein von der Gruppierung veröffentlichtes Video zu diesem Trainingslager zeigte junge Männer, die aufeinander losgingen.

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Rund 40 Personen waren involviert, wie SRF damals berichtete. Die Gemeinde habe nichts vom Treffen gewusst, hiess es unter Berufung auf Gemeindepräsident René Müller. Die "Junge Tat" habe nicht um eine Bewilligung ersucht. (SDA/bearbeitet von ng)