Die Volksinitiative zur Abschaffung der Heiratsstrafe hat einen schweren Stand. Der Nationalrat ist nicht begeistert.
Die Volksinitiative der Mitte für eine Abschaffung der Heiratsstrafe stösst im Nationalrat auf wenig Gegenliebe. Wie die vorberatende Kommission und der Bundesrat verwies eine Mehrheit auf die Individualbesteuerung. Das Volksbegehren zementiere Überholtes.
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Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats (WAK-N) hatte die Initiative mit 13 zu 12 Stimmen zur Ablehnung empfohlen. Ihre Sprecherin Kathrin Bertschy (GLP/BE) sagte am Montag, die Initiative wolle das Einkommen von Ehepaaren für die Bundessteuer zusammenzählen und niemanden gegenüber Ehepaaren besser stellen.
Profit für Ehepaare mit hohen Einkommen
Das führe zu Steuerausfällen zwischen 700 Millionen und 1,4 Milliarden Franken je nach Modell. Profitieren würden Ehepaare mit hohen bis sehr hohen Einkommen.
Leo Müller (Mitte/LU) warb für die Initiative. Einfach umzusetzen, verlange sie keinen Systemwechsel bei den Kantonen. Vier Fünftel von ihnen lehnten die Individualbesteuerung ab. Ausser bei der Bundessteuer sei die Heiratsstrafe abgeschafft. Mit einem Entscheid ist am Montag nicht zu rechnen. (SDA/bearbeitet von tas)