Von Barcelona aus soll am Sonntag die bislang grösste Gaza-Hilfsflotte starten – mit dabei ist erneut Greta Thunberg. Sie spricht von einer notwendigen Mission.
Die schwedische Aktivistin
Damit kämen die Staaten und Regierungen ihrer Verantwortung nicht nach und verletzten "ihre rechtliche Pflicht", kritisierte Thunberg. "Und damit verraten sie die Palästinenser, aber auch die gesamte Menschheit." Die neue Gaza-Hilfsflotte wird von einer Gruppe organisiert, die sich als "unabhängige" Organisation beschreibt und sich Global Sumud Flotilla nennt. "Sumud" ist das arabische Wort für "Beharrlichkeit".
Thunberg: Wollen humanitäre Hilfe in Gazastreifen bringen
Laut Thunberg verfolgen die beteiligten Aktivisten das Ziel, humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen und "die Eröffnung eines Hilfskorridors anzukündigen und dann mehr Hilfe rein zu bringen". Die Aktion richte sich gegen Israels "illegale und unmenschliche Belagerung des Gazastreifens", sagte die 22-jährige Schwedin.
Der brasilianische Aktivist Thiago Avila sagte in Barcelona vor Journalisten, es handele sich um "die grösste Solidaritätsmission der Geschichte, mit mehr Menschen und Booten als bei allen früheren Versuchen zusammen". Wie viele Boote am Sonntag aus Barcelona aufbrechen sollen, teilten die Organisatoren nicht mit. Auch Boote aus Häfen in anderen Weltregionen werden sich demnach der Aktion anschliessen.
Israel stoppte Schiff der Aktivisten
Israel hatte im Juni und Juli zwei Versuche von Aktivisten unterbunden, mit einer Hilfsflotte Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen. Die israelische Armee stoppte die beteiligten Schiffe, nahm die Besatzungen fest und verwies sie des Landes. Thunberg hatte sich an der Hilfsflotte im Juni beteiligt, die etwa 185 Kilometer westlich der Küste des Palästinensergebiets von der israelischen Marine gestoppt wurde. Die Schwedin hatte zuvor bereits an pro-palästinensischen Protesten teilgenommen.
Die UNO hatte am 22. August erklärt, dass im Gazastreifen eine Hungersnot herrsche. Sie warf Israel die "systematische Behinderung" von Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet vor. Die israelische Regierung wies die Vorwürfe erbost zurück.
Mehr als 63.000 Menschen in Gaza getötet
Weltweit werden die Rufe nach einem Ende des seit bald 23 Monaten andauernden Krieges im Gazastreifen immer lauter. Die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet ist katastrophal.
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Die Hamas und mit ihr verbündete Palästinensergruppen hatten den Gaza-Krieg mit ihrem brutalen Grossangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst. Israel greift seither massiv militärisch im Gazastreifen an. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden mehr als 63.000 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. Die Informationen können nicht unabhängig überprüft werden, werden von UN-Vertretern aber als plausibel eingestuft. (afp/bearbeitet von skr) © AFP