Nach der Vorführung einer Geisel in einem Video durch die Hamas findet Frankreichs Präsident klare Worte. Er pocht auf deren Entwaffnung und Ausschluss von künftiger Regierungsverantwortung.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich empört über Propaganda-Videos der Hamas geäussert, auf denen israelische Geiseln vorgeführt werden. "Abscheuliche Grausamkeit, grenzenlose Unmenschlichkeit: Das ist es, was die Hamas verkörpert", schrieb Macron auf X. "Die absolute Priorität und das Gebot für Frankreich ist die sofortige Freilassung aller Geiseln."

Ausserdem müsse ein Waffenstillstand erreicht, humanitäre Hilfe in den Gazastreifen hereingelassen und eine politische Lösung für den Konflikt gefunden werden.

"Diese Lösung ist die der beiden Staaten Israel und Palästina, die friedlich nebeneinander leben", schrieb Macron. "Um es ganz klar zu sagen: Im Rahmen dieser politischen Perspektive fordern wir die vollständige Entmilitarisierung der Hamas, ihren vollständigen Ausschluss von jeglicher Regierungsgewalt und die Anerkennung Israels durch den Staat Palästina."

Geisel schaufelt "eigenes Grab"

In einem zuvor veröffentlichten Propaganda-Video der Hamas ist eine abgemagerte Geisel in einem engen Tunnel in Gaza zu sehen, wie sie ihr "eigenes Grab" schaufelt.

Ein anderes Video zeigt, wie der Deutsch-Israeli Braslavski sich Nachrichtenvideos über die Hungersnot der Palästinenser im Gazastreifen anschauen muss. Der 21-Jährige bittet die israelische Regierung in den Aufnahmen, sich für seine Freilassung einzusetzen. Offenbar versuchen die Islamisten, mit den Geiselvideos Parallelen zur Hungersnot im Gazastreifen zu ziehen. (dpa/afp/bearbeitet von mbo)