Selenskyj will Trump zuliebe die ukrainische Botschafterin in den USA austauschen. Oxana Markarowa hätte den Republikanern zufolge eine zu grosse Nähe zu den Demokraten. Die USA hatten vereinbarte Waffenlieferungen an die Ukraine zurückgehalten. Mit der Entlassung soll Trump wohl beschwichtigt werden.
Der ukrainische
Auch das US-Portal Bloomberg berichtete unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person, die beiden Präsidenten hätten in einem Telefonat am Freitag über die Ablösung der Botschafterin gesprochen. Markarowa, die seit 2021 als Botschafterin in Washington arbeitet, wurde von einigen Republikanern eine zu grosse Nähe zu den Demokraten vorgeworfen.
Ihre Entlassung könnte ein Versuch Selenskyjs sein, Trump in einer für die Ukraine heiklen Zeit zu beschwichtigen. In der vergangenen Woche hatten die USA bereits vereinbarte Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine zurückgehalten. Darüber hinaus greift Russland das Land derzeit massiv mit Drohnen und Raketen an.
Mögliche Nachfolger: Denys Schmyhal und Rustem Umjerow
In der kommenden Woche will Selenskyj die Personalie Markarowa im Rahmen einer grossen Kabinettsumbildung bekanntgeben, wie die Zeitung unter Berufung auf Kreise berichtete. Seit Beginn des Krieges hat Selenskyj sein Kabinett bereits mehrfach umgebildet.
Ein ranghoher ukrainischer Beamter sagte der Zeitung, Selenskyj wolle einen "guten Verhandlungsführer" als Botschafter ernennen, der "für das Weisse Haus und gleichzeitig für den Kongress verständlich ist". Kandidaten für die Nachfolge sollen dem Bericht zufolge unter anderem der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal und Verteidigungsminister Rustem Umjerow sein.
"Die Umbildung deutet nicht auf eine Änderung der strategischen Ausrichtung hin, sondern scheint darauf abzuzielen, die Unzufriedenheit einzudämmen, ein Gefühl der Erneuerung zu vermitteln und die Kontrolle inmitten des wachsenden Drucks an mehreren Fronten aufrechtzuerhalten."
Der ehemalige EU-Diplomat in Kiew, Balazs Jarabik, sagte der Zeitung, die personellen Veränderungen seien eine bekannte Reaktion auf den wachsenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Druck. "Die Umbildung deutet nicht auf eine Änderung der strategischen Ausrichtung hin, sondern scheint darauf abzuzielen, die Unzufriedenheit einzudämmen, ein Gefühl der Erneuerung zu vermitteln und die Kontrolle inmitten des wachsenden Drucks an mehreren Fronten aufrechtzuerhalten."
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. (dpa/bearbeitet von nap)