Die USA und die Nato kündigen massive Ukraine-Hilfen an. Selenskyj ist zufrieden. Pistorius appelliert an die Nato-Verbündeten.
Die Ukraine reagiert verhalten auf die Ankündigungen von US-Präsident
Zuvor hatte Trump angekündigt, den Europäern Waffen für die Ukraine zu verkaufen. Zudem kündigte er Zölle von 100 Prozent für die Unterstützer Moskaus an, falls es bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges nicht innerhalb von 50 Tagen eine Übereinkunft gibt. Trump sagte über die Waffen: "Wir kaufen sie nicht, aber wir werden sie herstellen." Nato-Generalsekretär
Matt Whitaker, US-Botschafter bei der Nato, sagte dem Sender CNN, es seien Sanktionen gegen Länder geplant, die Öl aus Russland kauften. Es gehe um Zölle für Länder wie Indien und China. "Das wird wirklich dramatische Auswirkungen auf die russische Wirtschaft haben."
Selenskyj will US-Sondergesandten alle Infos zukommen lassen
Selenskyj schrieb nach dem Telefonat mit Trump weiter, man habe vereinbart, öfter miteinander zu telefonieren und künftig Schritte zu koordinieren. "Danke, Mr. President! Danke Amerika!" Dieser Krieg dauere nur wegen Russland und Putin an, sagte Selenskyj zuvor in seiner abendlichen Videoansprache.
Er betonte, dass Kiew dem US-Sondergesandten Keith Kellogg alle Informationen über die Lage an den Fronten und Russlands neue Offensivvorbereitungen zukommen lassen werde. "Russland hat immer noch die Mittel dazu - die Mittel, um das Leben seiner Nachbarn zu zerstören." Aber die Welt wisse inzwischen, "wo sie zuschlagen muss, damit Putin den Schmerz spürt und Russland die Notwendigkeit verspürt, den Frieden zu suchen". Russlands Finanzmittel für den Krieg müssten definitiv gekürzt werden.
Kellogg war am Montag zu einem mehrtägigen Besuch der Ukraine in Kiew eingetroffen. Er will sich dabei vor allem ein Bild von der aktuellen Lage machen.
Klitschko wirft Trump Zögerlichkeit vor
Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew,
In 50 Tagen könnten noch viel mehr Menschen in der Hauptstadt und in der ganzen Ukraine umgebracht werden, es könnten noch viel mehr Gebäude beschädigt werden, sagte Klitschko: "Deswegen: Wieso solche Verzögerung?" Er denke, dass Trump noch hoffe, Putin werde den Krieg stoppen, versuchte Klitschko seine Frage zu beantworten. Er selbst gehe aber nicht davon aus, weil Putin nur Stärke verstehe.
Pistorius appelliert an Nato-Verbündete
Verteidigungsminister
Mit Blick auf Trumps Ankündigung sagte Pistorius: "Ob es wirklich eine Kehrtwende ist, das wird sich zeigen. Entscheidend ist, dass sich hier die Tonlage verändert hat." Das sei ein "wichtiges Signal für die Ukraine, aber auch für Europa insgesamt" und ein "bedeutender Fortschritt". Es sei wichtig, dass die USA dabei seien. "Mir ist lieber, die Vereinigten Staaten sind drinnen als draussen. Weil sie einfach Produktionskapazitäten haben und Systeme liefern können, die wir nicht haben."

Lieferung von Patriot-Systemen wird vorbereitet
Deutschland und die USA bereiten gemeinsam die Lieferung von zwei weiteren Patriot-Luftverteidigungssystemen im Wert von etwa zwei Milliarden Euro in die Ukraine vor. Finanziert werden soll die Lieferung von Deutschland. Letzte technische, logistische und finanzielle Details müssten aber noch geklärt werden, sagte Pistorius nach einem Treffen mit seinem US-Kollegen
Die Ukraine brauche dringend zusätzliche Luftverteidigungssysteme, sagte Pistorius. Vor einigen Wochen habe er Hegseth deswegen in einem Telefonat bereits den Vorschlag gemacht, den USA zwei Patriot-Systeme abzukaufen, um sie in die Ukraine zu liefern. Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Entweder Deutschland kauft zwei sofort verfügbare Systeme aus US-Beständen, die dann von dort direkt in die Ukraine geliefert werden. Oder die Bundeswehr stellt der Ukraine zunächst zwei ihrer Systeme zur Verfügung und bekommt später Ersatz aus den USA.
Merz würdigt Trumps Ankündigung
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) würdigte die Ankündigung von Trump, der Ukraine Waffen zu liefern, als "wichtige Initiative".
"Hierüber haben Präsident Trump und ich in den letzten Tagen mehrfach beraten. Ich habe ihm zugesichert: Deutschland wird sich entschieden einbringen", teilte Merz auf der Plattform X mit. (dpa/bearbeitet von fte)