• Nordkorea will weiter nicht mit den USA sprechen.
  • Zwar bestätigte Nordkorea erstmals Gesprächsversuche, warf Washington in diesem Zuge aber auch feindselige Politik vor.

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Das wegen seines Atomwaffenprogramms isolierte Nordkorea will sich weiteren Versuchen der neuen US-Regierung zur Kontaktaufnahme sperren, bis seine Bedingungen erfüllt sind. Nordkoreas erste Vizeaussenministerin Choe Son Hui warf Washington eine feindselige Politik und die Verwendung "billiger Tricks" vor.

Die US-Regierung wolle den Kontakt nur als Mittel benutzen, "um Zeit zu gewinnen und die öffentliche Meinung zu formen", wurde Choe am Donnerstag von den Staatsmedien zitiert.

Erst zu Wochenbeginn hatte die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, der neuen US-Regierung in einer Erklärung vorgeworfen, Ärger zu verursachen. "Falls sie in den nächsten vier Jahren in Frieden schlafen will, hätte sie besser davon abgesehen, als ersten Schritt Stunk zu machen", wurde Kim am Dienstag von den staatlich kontrollierten Medien zitiert.

Nordkorea ignoriert Kontaktaufnahme der USA

"Wir haben bereits unseren Standpunkt erklärt, dass kein Kontakt und Dialog jeglicher Art zwischen der Demokratischen Volksrepublik Korea und den USA möglich ist, bis die USA ihre feindselige Politik zurückziehen", sagte Chow weiter. Bis dahin werde Pjöngjang jeden Versuch der Kontaktaufnahme ignorieren.

Nordkorea bestätigte damit erstmals von seiner Seite, dass die Regierung unter US-Präsident Joe Biden mehrmals versucht hatte, eine Verbindung herzustellen.

Am vergangenen Montag hatte eine Sprecherin des Weissen Hauses mitgeteilt, dass entsprechende Bemühungen bislang erfolglos gewesen seien. Das Ziel sei es, auf Diplomatie zu setzen und das "Risiko einer Eskalation" zu senken, hiess es.

Für Biden ist die Beziehung zu Nordkorea eine der grössten Herausforderungen seiner Aussenpolitik.

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Gespräch von Trump mit Kim bringen kaum Ertrag

Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte wegen Nordkoreas Atomprogramm Gespräche mit Kim Jong Un angestossen und ihn auch persönlich getroffen. Fortschritte wurden jedoch kaum erzielt.

Choes Erklärung fiel mit einem Besuch von US-Aussenminister Antony Blinken und Pentagon-Chef Lloyd Austin in Südkorea zusammen.

Gemeinsam mit ihren südkoreanischen Kollegen hatten beide am Mittwoch bekräftigt, weiter das Ziel einer "kompletten Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel" zu verfolgen. Unter Denuklearisierung verstehen beide Länder die Abrüstung des nordkoreanischen Atomwaffenarsenals. Nordkorea sieht sich durch regelmässige Militärübungen der USA mit Südkorea provoziert. (dpa/msc)

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