Lisa Monaco war einst stellvertretende Justizministerin – nun arbeitet sie für Microsoft. Donald Trump ist das ein Dorn im Auge. Ohne Gründe zu nennen, wirft er ihr schwere Verfehlungen vor – und macht Druck auf den IT-Konzern.

US-Präsident Donald Trump hat den Technologieriesen Microsoft aufgefordert, seine Leiterin für globale Angelegenheiten, Lisa Monaco, zu entlassen. "Sie ist eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA", erklärte Trump am Freitag (Ortszeit) auf seiner Onlineplattform Truth Social.

Monaco sei in einer Position mit Zugang zu hochsensiblen Informationen. Dies sei "inakzeptabel" und dürfe nicht hingenommen werden. "Meiner Meinung nach sollte Microsoft das Arbeitsverhältnis mit Lisa Monaco sofort beenden."

Der US-Präsident warf Monaco zudem vor, korrupt zu sein. Eine Begründung für diese Anschuldigung lieferte er aber nicht. Er führte zudem an, dass ihr die Regierung zuletzt alle Sicherheitsfreigaben entzogen und ihr den Zugang zu allen Bundesgebäuden untersagt hätte.

Der Angriff auf Monaco ist das jüngste Beispiel dafür, wie massiv Trump Druck auf ehemalige Mitglieder der Obama- oder Biden-Regierungen ausübt. Die 57-Jährige war stellvertretende Justizministerin unter Präsident Joe Biden.

US-Präsident Trump geht gegen Kritiker vor

Trump wirft den beiden Ex-Präsidenten und ihren Regierungen vor, eine "Hexenjagd" gegen ihn geführt zu haben. So verwies er nun etwa darauf, dass Monaco Teil der Biden-Regierung gewesen sei, als Strafverfahren gegen ihn eingeleitet wurden.

Gegen Trump waren nach seinem Ausscheiden aus dem Weissen Haus im Jahr 2021 mehrere Ermittlungen aufgenommen worden. Unter anderem bezüglich seiner Rolle beim Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021.

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Seit seinem Wiedereinzug ins Weisse Haus im Januar geht Trump offensiv gegen politische Gegner vor. Am Donnerstag erhob die Staatsanwaltschaft wegen angeblicher "schwerer Straftaten" Anklage gegen den ehemaligen FBI-Chef und prominenten Trump-Kritiker James Comey. Am Freitag sagte Trump mit Blick auf die Anklageerhebung gegen Comey, er hoffe, es gebe noch "weitere".

Die "New York Times" berichtete am Freitag, dass auch Fani Willis ins Visier der Trump-Regierung geraten sei. Willis hatte zu Versuchen Trumps ermittelt, den Ausgang der Wahl im Jahr 2020 zu kippen. (afp/bearbeitet von thp)