Donald Trump teilt seit langem hart gegen seinen Vorgänger Joe Biden aus. Nun nimmt er zunehmend dessen Umfeld ins Visier, wähnt "Verrat auf höchster Ebene" – und droht.
Nach dem Bekanntwerden der Krebserkrankung von
Trump drohte indirekt mit Konsequenzen: "Diesen verräterischen Verbrechern sollte etwas sehr Ernstes passieren", forderte er und stellte zugleich Biden plötzlich als jemanden dar, der eine solche Migrationspolitik bei klarem Verstand nie zugelassen hätte. "Der Joe Biden, den jeder kannte, hätte es niemals erlaubt, dass Drogendealer, Bandenmitglieder und Geisteskranke völlig unkontrolliert und unüberprüft in unser Land kommen."
Donald Trump beklagt Verrat und Vertuschung
Im Präsidentschaftswahlkampf hatte Trump seinem Gegner Biden regelmässig vorgeworfen, das Land mit einer Politik der offenen Grenzen in den Abgrund zu stürzen. Zugleich äusserte er sich schon da oft verächtlich über Bidens geistige Verfassung - und tut das bis heute. Er stellt den Demokraten wiederkehrend als senilen, nicht zurechnungsfähigen alten Mann dar.
Nachdem Biden eine Prostatakrebs-Diagnose öffentlich gemacht hatte, legte Trump zuletzt eine mögliche Vertuschung der Erkrankung nahe. "Ich bin überrascht, dass die Öffentlichkeit nicht schon vor langer Zeit informiert wurde", sagte Trump und forderte Aufklärung, ob es sich bei Bidens behandelndem Arzt um den gleichen Mediziner handele, der dem Demokraten zuvor volle kognitive Leistungsfähigkeit bescheinigt habe. "In beiden Fällen war ein Arzt beteiligt. Vielleicht war es derselbe Arzt, und jemand verschweigt die Fakten", sagte Trump.
Diskussionen um Joe Bidens Zustand während des Wahlkampfes
Biden war im Januar aus dem Amt geschieden – als bis dahin ältester Präsident in der Geschichte der USA. Ursprünglich hatte er bei der Wahl 2024 erneut für die Demokraten antreten wollen. Doch im Wahljahr gab es wegen ständiger Aussetzer und peinlicher Patzer zunehmend Zweifel an seiner körperlichen und geistigen Verfassung. Die Diskussion über seinen Zustand veranlasste Biden schliesslich zum Rückzug aus dem Rennen.
Trump ist dafür bekannt, ohne Belege Behauptungen in die Welt zu setzen. Das prominenteste Beispiel ist die wiederkehrende Darstellung, dass er bei der Präsidentschaftswahl 2020 durch grossangelegten Betrug um einen Sieg gebracht worden sei. Dies wurde vielfach widerlegt - Trump hält dennoch unbeirrt an seiner Erzählung fest. (dpa/bearbeitet von vit)