Die Spannungen zwischen Caracas und Washington steigen: Nach Militärmanövern setzt Venezuela nun auch auf bewaffnete Zivilisten – und ruft Bauern zum Widerstand auf.
Angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen Caracas und Washington haben in Venezuela Militärübungen für Zivilisten stattgefunden. Im dicht besiedelten Stadtteil Petare der Hauptstadt Caracas wurde am Samstag (Ortszeit) eine Hauptstrasse gesperrt und Soldaten brachten Gruppen von jeweils 30 Freiwilligen den Umgang mit Waffen bei. Das Tragen von Masken, Erste Hilfe und "ideologisches Denken" waren ebenfalls Inhalt der Kurse.
Auch in anderen Teilen des Landes, darunter den Städten San Cristóbal und Barinas im Westen, wurden militärische Schulungen abgehalten. Nach Angaben von AFP-Journalisten erschienen zu den Kursen jedoch nicht allzu viele Teilnehmer.
Der an dem Training in Caracas teilnehmende 38-jährige Büroangestellte Luzbi Monterola sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Ich bin hier, um zu lernen, was ich wissen muss, um das zu verteidigen, was mir wirklich wichtig ist: mein Land, meine Heimat, meine Nation, Venezuela. Ich habe vor nichts und niemandem Angst."

Trump wirft Venezuela vor, Drogen in die USA zu schicken
Am Freitag hatte US-Präsident
Die rechtsgerichtete Trump-Regierung wirft Venezuelas linksnationalistischem Staatschef Nicolás Maduro vor, ein Drogenkartell anzuführen und die USA mit Rauschmitteln zu fluten. Vor rund einem Monat entsandte Trump deshalb US-Kriegsschiffe in internationale Gewässer vor der Küste Venezuelas.
Maduro bezeichnete seinerseits den US-Militäreinsatz als "die grösste Bedrohung" für Lateinamerika seit hundert Jahren und reagierte mit einer dreitägigen Militärübung auf der Karibikinsel La Orchila in dieser Woche.
Empfehlungen der Redaktion
Zuvor hatte Maduro bereits Reservisten, Milizionäre und junge Venezolaner zu Schiessübungen in den Kasernen aufgerufen. Am Donnerstag kündigte er dann Militärübungen für Zivilisten an: Soldaten würden in Arbeiterviertel entsandt, um den Bewohnern den "Umgang mit Waffen beizubringen", sagte Maduro. (AFP/dpa/bearbeitet von lh)