Eine Reise ins Ausland kann aufregend, inspirierend und manchmal auch verwirrend sein. Sprachbarrieren und unterschiedliche Kulturen können schon mal zu Missverständnissen führen – auch im Strassenverkehr. Unsere Leserinnen und Leser teilen ihre Geschichten.
Dieser Artikel basiert auf Zuschriften unserer Leserinnen und Leser und gibt ihre Meinungen, Einschätzungen und Fragen wieder, die sie unserer Redaktion geschickt haben. Informieren Sie sich über die verschiedenen journalistischen Textarten.
Wir haben unsere Leserinnen und Leser nach ihren lustigsten Missgeschicken im Ausland gefragt. Dabei zeigt sich, dass es auch im Strassenverkehr oder bei der Fahrt in ein anderes Land zu Verständigungsproblemen kommen kann. Hier einige der Geschichten, die wir erhalten haben:
Schild falsch verstanden und andere lustige Missverständnisse im Strassenverkehr
- Unser Sohn ist nach seinem bestandenen Abitur mit Freunden mit dem Privatauto zur Costa Brava gefahren. Auf dem Rückweg nach Deutschland wollten sie noch über das kleine Fürstentum in den Pyrenäen, Andorra, fahren. Also abends in das Navi "Andorra" eingegeben und losgefahren. Sie haben nicht bemerkt, dass sie auf der Autobahn andauernd in Richtung Süden fuhren. Nach einigen hundert Kilometern Nachtfahrt tauchte ein richtungsweisendes Schild mit der Aufschrift "Madrid" auf. Es gibt in der Nähe von Madrid ein Dorf mit dem Namen "Andorra". Die Urlaubskasse hat dann leider nicht mehr für einen Abstecher in die Pyrenäen gereicht. Charles
- Ich hatte mal in einem Parkhaus in Strassburg (Frankreich) geparkt. Am Eingang stand ein grosses Schild "ferme de 21h00 a 9h00". Mit meinen Französisch-Grundkenntnissen hatte ich "ferme", also "geschlossen", mit "Frauen" ("femmes") übersetzt und dachte, dass es von 21 Uhr bis 9 Uhr Frauenparkplätze gibt. Als ich um 22 Uhr zum Parkhaus kam, war es geschlossen. Dummerweise wollte ich danach nach Hause nach Deutschland zurückkehren. Gott sei Dank war eine Telefonnummer am Eingang vorhanden und eine Security hat unser Auto dann befreit. Wir waren übrigens nicht die Einzigen, deren Auto dort festsass: Weitere Leute waren froh, dass wir bereits tätig waren und konnten ihr Auto ebenfalls wieder mitnehmen. Jörg aus Waltrop
- Bei meinem ersten Besuch in Lerici in Italien dachte ich, dass die eine Gasse "Senso unico" heisst, die andere "Olio di semi". Erst später erfuhr ich, dass es sich bei der ersten um eine Einbahnstrasse handelt und das andere Schild in der zweiten Gasse zu einem Pflanzenölhersteller wies. Elena aus Freiburg
- Wir waren im Sommer des Jahres 2009 im "Reich der Mitte" [Anm. d. Red.: China]. Wieder einmal war ich mit meinem Freund Marcus unterwegs und zusammen durften wir in rund zweieinhalb Wochen Reisezeit landestypische Highlights wie Peking, Xi'an, Shanghai oder Hainan besuchen. Beim Transfer von Shanghai zum Shanghai Pudong International Airport erlebten wir dann eines der lustigsten Missverständnisse unserer gemeinsamen Reisen. Uns hatte die problematische Kombination aus den letzten Yuan im Geldbeutel und dem schwerhörigen Taxifahrer schon viel Kraft gekostet, aber wir haben es doch noch irgendwie zur Startstation des Transrapid geschafft. Aber dort liess uns die überaus freundlich radebrechende Fahrkartenverkäuferin endgültig verzweifeln: "Was bitte wollten wir mit einem 'Fried Chicken Discount'?". Dass sie uns im besten "Chinglish" mit Nachdruck einen "Flight Ticket Discount" anbot, kostete uns doch einige Nerven. Alexander
- In Eilat am Roten Meer liess ich mich vor etwa 20 Jahren von einem Taxi, das in Israel generell die Farbe Weiss hat, vom Hotel zum Busbahnhof bringen, um mir ein Ticket nach Tel Aviv zu kaufen. Ich bat den Fahrer zu warten – es dauerte länger, einige Soldaten erhielten den Vorrang –, bis ich zurück zum Taxi gehen konnte. Ich öffnete die Beifahrertür und setzte mich zu einem telefonierenden jungen Mann ins Taxi. Er schaute mich an und telefonierte noch etwa fünf Minuten unbeeindruckt weiter. Ich blickte auf das Taxameter und fand es frech, dieses laufen zu lassen, zu telefonieren und nicht loszufahren. Endlich legte er das Handy weg, ich blickte ihn an, wiederholte ein wenig grantig, wohin er mich bringen sollte, dann fuhr er los. Nach einer kurzen Fahrt am Strand angekommen, blickte ich auf des Taxameter: Es zeigte eine irre Summe an. Ich frage: "How much is it?" [Anm. d. Red.: "Wie viel kostet es?"] Er guckte mich total belustigt an, fing an zu lachen und fragte mich mit erhobenen Händen: "Does my car look like a taxi?" [Anm. d. Red.: "Sieht mein Auto aus wie ein Taxi?"] Ich deutete auf das Taxameter und er erklärte mir lachend, dass es ein Radio sei. Ich entschuldigte mich, wir lachten laut und ich bedankte mich für seinen Fahrdienst. Ich ging lachend zum Strand. Meine israelischen Freunde waren einem Herzinfarkt nahe, als ich davon berichtete. Andrea
- Wir waren vor Jahren in der Stadt Cádiz in Andalusien und haben uns dort verlaufen und den Parkplatz nicht wiedergefunden. Daraufhin haben wir zwei Polizisten nach dem Weg gefragt. Da wir uns nicht gut verständigen konnten, nahmen wir den Stadtplan zur Hilfe. Erst nach etwa 20 Minuten verzweifelter Suche bemerkten die Polizisten, dass es sich auf dem Plan um eine andere Stadt handelte, nämlich Jerez. Wir fanden das sehr lustig – die Polizisten zugegebenermassen nicht. Anonym
- Ein lustiges Missverständnis gab es nach der Wende in unserem ersten Auslandsurlaub als junge Familie in Dänemark. Wir haben ja viele neue "westliche" Abkürzungen gelernt und uns in diesem Zusammenhang auch mit der AEG-Haushaltstechnik vertraut gemacht. Auf der Fahrt durch Dänemark war ich dann ganz erstaunt, dass es in jedem Dorf eine AEG-Servicestelle gibt. Dachte ich jedenfalls … bis mir jemand sagte, dass es der dänische Hinweis für "Eier" ist. [Anm. d. Red.: Eier heissen auf Dänisch æg] Jens aus Berlin, 64 Jahre
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