Vom 10. bis 17. Mai wird die Rheinstadt zur ESC-Hochburg: Mit Eröffnungsshow, Konzerten, Kunstaktionen und bis zu 500.000 Gästen steht Basel eine bunte Festivalwoche bevor. Was wo läuft – und was sogar jenseits des Song Contests geboten wird.

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Eröffnungszeremonie und Parade

Der offizielle Startschuss zur ESC-Woche fällt am Sonntag, 11. Mai mit der Eröffnungszeremonie beim Basler Rathaus. Nach einer Willkommensrede an die 37 Delegationen wird um 14.00 Uhr vom Marktplatz aus ein riesiger türkiser Teppich ausgerollt. Dieser führt auf einer rund 1,3 Kilometer langen Strecke über die Mittlere Brücke zur Eurovision Village beim Messeareal.

Bei einer Parade kutschieren Oldtimer-Trams und -Busse die Delegationen ins Kleinbasel. Dazu gibt es eine farbenfrohe Begleitung: Basler Fasnachtscliquen mit Trommeln und Piccolos, Guggenmusiken, Alphornspieler, Tanzgruppen, Schulklassen und Techno-Acts ziehen durch die Stadt.

Eurovision Village und Euro-Club

In der Halle 1 der Messe Basel findet ein einwöchiges Festival statt. Public Viewings, Konzerte und DJs stehen auf dem Programm. Remo Forrer, Anna Rossinelli, Luca Hänni treten auf, ebenso der deutsche Musiker Michael Schulte. Am 12. Mai gibt es einen "Diversity Day" mit dem österreichischen ESC-Star Conchita Wurst.

Zudem gibt es einen 90er-Abend mit Auftritten von Rednex und Snap. Der Eintritt zum Festival Eurovision Village ist frei, es gibt aber Einlasskontrollen.

Gleich gegenüber, in der Eventhalle der Messe ist der Eintritt kostenpflichtig. Im Euro Club treten ebenfalls ehemalige ESC-Acts auf. Bis in die frühen Morgenstunden stehen dort Konzerte und Partys an.

Eurovision Square

Wer auch mal was anderes als ESC-Musik hören will, kommt auf dem Barfüsserplatz auf seine Kosten. Dort gibt es täglich ab 16.00 Uhr kostenlose Konzerte. Ob Pop, Jazz, Klassik, Hip-Hop und Funk - jeder Tag widmet sich einem anderen Genre. Namen wie etwa Schwellheim, Nicole Bernegger, Michael von der Heide, Brandhärd und La Nefera sind auf dem Programm zu finden.

Eurovision Street und Boulevard

Der Boulevard führt vom Bahnhof Basel SBB bis zum Badischen Bahnhof. Diese Flaniermeile verbindet mehrere Schauplätze des ESC-Begleitprogramms miteinander. Dazu gehört auch eine "Riviera" entlang des Kleinbasler Rheinufers.

Die Ausgehmeile Steinenvorstadt wird zudem zur "Eurovision Street" mit Strassenmusik und Dekorationen. Gleich in der Nähe, beim Theater Basel, lädt ein grosses Freiluft-Wohnzimmer zum kostenlosen Teetrinken ein.

Arena Plus

Gleich gegenüber der St. Jakobshalle verfolgen ESC-Fans am 17. Mai in der Arela Plus das Finale auf Grossbildschirmen mit. Im Fussballstadion Joggeli werden rund 36.000 Personen erwartet. Nebst der Live-Übertragung gibt es eine Show mit DJ Antoine sowie mit den ehemaligen ESC-Acts Kate Ryan, Baby Lasagna, Luca Hänni und Anna Rossinelli.

Konferenz über Gerechtigkeit in der Musik

Eine intellektuelle Annäherung an den ESC wird an der "Eurovisions International Confererence" am 13. und 14. Mai in der Universität Basel ermöglicht. Sie widmet sich dem Thema Gerechtigkeit in der Musik. So etwa, wie Geopolitik und kulturelle Vorurteile die Wertungsmechanismen beeinflussen. Oder auch zur Frage, wer in der Musikindustrie gehört wird und wer im Schatten bleibt. Die Konferenz will aber keinen "Vortragsmarathon mit elitärer Fachsprache" sein, wie die Veranstalter schreiben und soll allen offen stehen.

ESC-Festival in Weil am Rhein

Auch in Basels südbadischer Nachbarstadt Weil am Rhein geht ein ESC-Festival über die Bühne. Am 14. Mai tritt im Haus der Volksbildung die erste deutsche ESC-Gewinnerin Nicole auf. Sie gewann 1982 im Alter von 17 Jahren mit dem Titel "Ein bisschen Frieden" den Wettbewerb.

Kunst am ESC

Während der ESC-Woche steht die begehbare Klanginstallation "Lightning Symphony" der Künstlerin Claudia Comte auf dem Messeplatz. Es handelt sich um eine 52 Meter lange, aufblasbare Skulptur. Die Fondation Beyeler in Riehen zeigt unter dem Motto "Over the Rainbow" einen bunten Querschnitt durch die Sammlung. Passend zum Thema thront die Regenbogen-Leuchtskulptur "we are poems" von Ugo Rondinone auf dem Museumsdach.

Im Naturhistorischen Museum ist gar ein Einhorn zu sehen, während die Barfüsserkirche gesammelte Erinnerungsstücke von ESC-Fans zeigt. In der Kaserne tritt zudem am 9. und 10. Mai die Performance-Gruppe "Boys* In Sync" auf, die eine politische Einordnung zum ESC vornimmt. (sda/bearbeitet von skr)