Der Sci-Fi-Kultfilm "Zurück in die Zukunft" feiert 40 Jahre Vergangenheit - und ist auch in der Gegenwart so zeitlos wie eh und je.
Ob man hierzulande wohl jemals vom kommerziellen Megaflop namens DeLorean gehört hätte, wenn
Warum die "Zurück in die Zukunft"-Filme auch heute noch, exakt 40 Jahre nach dem US-Release von Teil eins, Jung und Alt zu begeistern wissen? Es ist dank der Liebe zum Detail, dank all der cleveren Referenzen, dank der unvergesslichen Zitate und dank des liebenswerten Duos Marty McFly und Doc Brown (Christopher Lloyd, 86) - und natürlich dank des Flux-Kompensators!
Wer sind bitte Rambo und Rocky?
Eine gemähte Kinowiese fand "Zurück in die Zukunft" 1985 wahrlich nicht vor. Im Vergleich zum Vorjahr hatten die Zuschauerzahlen in den USA deutlich abgenommen. Die Filmbegeisterung schien damals einen gewissen Durchhänger zu haben. Zudem sorgte die Tatsache, dass in Person von Eric Stoltz (63) der eigentlich geplante Hauptdarsteller des Marty McFly kurzfristig durch Michael J. Fox ausgetauscht wurde dafür, dass noch einmal eine ganze Reihe an Szenen neu gedreht werden musste und sich der geplante Kinostart deutlich verzögerte.
Nur durch viel Einsatz und gutes Zureden bei den Kinobetreibern schaffte man es, "Zurück in die Zukunft" noch in der lukrativen Sommer-Phase zu veröffentlichen, die damals als Synonym für Blockbuster-Kino galt. Ein Kraftaufwand, der sich auszahlen sollte: "Zurück in die Zukunft" mauserte sich zum erfolgreichsten Film des Jahres und spielte weltweit mehr Geld (rund 388 Millionen US-Dollar) ein, als "Rambo 2" und "Rocky 4". Kurzum: Der schmächtige Marty hatte Sly Stallone (78) gleich doppelt ausgeknockt.
Seit vier Jahrzehnten (k)eine feige Sau
Wohl ein jeder hat umgehend eine Handvoll Zitate aus "Zurück in die Zukunft" parat, wenn der Name des Films fällt. Vom trotzigen "Niemand nennt mich eine feige Sau!" hin zu einem inbrünstigen "Grundgütiger!" Mit viel Charme schaffte es die Trilogie, gewisse Eckpfeiler in jeden der drei Streifen einzubauen. Und so wird Mistkerl Biff (Thomas F. Wilson, 66) über Generationen hinweg Opfer seines miesen Karmas, das buchstäblich über ihn hereinbricht: "Mist! Ich hasse Mist!"
So nostalgisch die gedankliche Zeitreise zurück ins Jahr 1985 ist, so melancholisch macht sie auch. Schliesslich wurde der Film zu einer Zeit gedreht, in der Michael J. Fox noch nicht ahnte, was für ein undankbares Schicksal das Leben schon wenig später für ihn parat halten wird. Sechs Jahre nach dem Original und ein Jahr, nachdem "Zurück in die Zukunft" mit Teil drei sein Finale feierte, verspürte der Schauspieler beim Dreh des Films "Doc Hollywood" eine vermeintliche Lappalie - ein leichtes Zittern in seinem kleinen Finger. Es war das erste Symptom seiner schweren Parkinson-Erkrankung, Fox war zum Zeitpunkt der Diagnose erst 29 Jahre alt. Der inzwischen 64-Jährige kämpft also schon seit mehr als dreieinhalb Jahrzehnten gegen die Krankheit und sammelte mit der im Jahr 2000 durch ihn ins Leben gerufenen "The Michael J. Fox Foundation for Parkinson's Research" eigenen Angaben nach über zwei Milliarden Dollar für deren Bekämpfung.
In jedweder Hinsicht zeitlos
Ein witziges wie dezent erschreckendes Gedankenexperiment: Wäre "Zurück in die Zukunft" heutzutage erschienen, so müsste Marty McFly darin ins steinzeitartige Jahr 1995 reisen, um seine eigenen Eltern miteinander zu verkuppeln. Statt "Johnny B. Goode" von Chuck Berry zu rocken, hätte er dann mit "Believe" von Cher auf die Bühne gehen müssen.
Zum Glück blieb "Zurück in die Zukunft" vom aktuellen Remake-Wahn (bislang) verschont. Nicht zuletzt, weil das Original erstaunlich gut gealtert ist. Sowohl bezüglich der Spezialeffekte, als auch in Hinsicht auf das Make-up. Lloyd zum Beispiel war erst Mitte 40, als er den 65-jährigen Doc Brown mimte, der (nur ein bisschen) Plutonium von lybischen Terroristen für seine DeLorean-Zeitmaschine klaute. Was mit einem kolportierten Budget von gerade einmal 19 Millionen US-Dollar alles möglich war, lässt manch aktuellen Film regelrecht wie Geldverschwendung erscheinen.
Bis zu einer offiziellen grossen Sause zum 40. Jubiläum des Films dauert es übrigens noch bis zum Oktober, genauer gesagt bis zum 21. Oktober. Seit dem Jahr 2015 ist das der Termin für den "Zurück in die Zukunft Tag". Der Ursprung hierfür stammt jedoch aus Teil zwei - der 21. Oktober 2015 ist das Datum, zu dem Marty und Doc in der (inzwischen längst vergangenen) Zukunft landeten. (stk/spot) © 1&1 Mail & Media/spot on news