Trauer um Horst Krause: Der Schauspieler ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Er spielte in zahlreichen Fernsehproduktionen mit – seine bekannteste Figur ist aber die eines Polizisten, der seinen eigenen Namen trug.
Der aus dem "Polizeiruf 110" bekannte Schauspieler Horst Krause ist tot. Er starb bereits am Freitag im Alter von 83 Jahren in einem Seniorenheim in Teltow (Kreis Potsdam-Mittelmark), wie seine Familie am Montag dem RBB mitteilte.
Er hiess im echten Leben wie seine Fernsehfigur: Horst Krause wurde als kugeliger und brummiger Dorfpolizist Horst Krause deutschlandweit bekannt. Fernsehzuschauer mochten den Schauspieler, wie er mit seinem Hund als Sozius auf einem alten Motorrad durch Brandenburg fuhr oder durch die warmherzig erzählten Geschichten polterte.

Ab 1998 drehte er viele "Polizeiruf"-Folgen, damals etablierte sich die Reihe als beliebtes Gegenstück zum "Tatort". Im viel beachteten Kinofilm "Schultze gets the blues" hatte er die Hauptrolle. Privates war wenig über ihn zu hören.
2015 ging Krause in den "Polizeiruf"-Ruhestand. Von 2017 bis 2022 schlüpfte er erneut in die Rolle des Polizeihauptmeisters, der seinen eigenen Namen trug – für die neunteilige ARD-Fernsehfilmreihe "Polizeihauptmeister Krause". Darin ging es um das Privatleben des Dorfpolizisten, also um "Hotti" und seine Schwestern Elsa und Meta, die einen Gasthof betreiben.
Die Sache mit seinem Namen
Im "Polizeiruf" spielte Krause mit Kolleginnen wie Jutta Hoffmann und Imogen Kogge. Mit dem Dorfpolizisten traf der Sender einen Nerv beim Publikum - für ihn selbst war es eine Rolle zum Ausleben, wie er sagte. Seine Kollegin Maria Simon fand: "Mit ihm kann man hervorragend lachen und sich auch gut fetzen."
Warum Krause so hiess wie er selbst, hat der Schauspieler einmal in einem Interview erklärt: "Erfunden und benannt hat die Figur der Regisseur Bernd Böhlich. Ich habe ihn mal gefragt, warum der Polizist so heisst wie ich selber, da hat er geantwortet "Du siehst aus wie Krause, und der Polizist sieht auch aus wie Krause – warum sollen wir da den Namen ändern?"."
Horst Krause wurde schon zu DDR-Zeiten bekannt
Krause wurde am 18. Dezember 1941 als jüngstes von fünf Kindern einer Bauernfamilie in Danzig im damaligen Westpreussen geboren. Später wuchs er im brandenburgischen Ludwigsfelde auf, in der Schule soll er der Klassenclown gewesen sein. Ursprünglich lernte er den Beruf des Drehers und studierte dann an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin-Schöneweide. Er spielte am Landestheater Parchim, am Schauspielhaus Karl-Marx-Stadt und am Staatsschauspiel Dresden.
Bereits zu DDR-Zeiten war er im Fernsehen zu sehen, etwa in "Der Staatsanwalt hat das Wort". Seinen Durchbruch hatte Horst Krause 1993 in Detlev Bucks Komödie "Wir können auch anders...". Für die Rolle gewann er den Deutschen Filmpreis als Bester Darsteller. Beim Stockholm International Film Festival wurde er 2003 für die Hauptrolle in "Schultze Gets the Blues" als bester Hauptdarsteller geehrt.
Ob in "Das Mädchen Rosemarie" oder "Boxhagener Platz": Er hat in vielen Produktionen mitgespielt, aber der Dorfpolizist Krause war die Rolle seines Lebens. Ihn mochten viele, weil er ein Stück vom alten Dorfleben und Heimat verkörperte.
2012 bekam Krause den Brandenburger Verdienstorden. Zu seinem 80. Geburtstag im Jahr 2021 gab es Glückwünsche von Ministerpräsident Dietmar Woidke: "Wer vor dem Fernseher sitzend Ihr Sozius wird, fühlt sich zu Hause und wird richtig gut unterhalten. Auch ohne viele Worte." (dpa/AFP/bearbeitet von ank)