Im ersten "Tatort" nach der Sommerpause ermittelte Kommissar Voss in Franken erstmals ohne seine Ex-Kollegin Ringelhahn. So hat unseren Leserinnen und Lesern die Auftaktfolge "Ich sehe dich" gefallen.

Leserstimmen
zusammengestellt von Patricia Kämpf Jakob Rondthaler
Dieser Artikel basiert auf Zuschriften unserer Leserinnen und Leser und gibt ihre Meinungen, Einschätzungen und Fragen wieder, die sie unserer Redaktion geschickt haben. Informieren Sie sich über die verschiedenen journalistischen Textarten.

Zwei Meter tief ist das Grab, das in einem Wald nahe Nürnberg gefunden wurde. Begraben lag dort Andreas Schönfeld, ein Fahrradhändler, vermisst seit zwei Jahren – beliebt bei Nachbarn und Bekannten, die ihn als freundlich und hilfsbereit beschreiben. So sehr, dass Kommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) im "Tatort: Ich sehe dich" skeptisch wurde: "Kein Mensch ist so gut, dass er immer nur an andere denkt."

Gemeinsam mit Kollegin Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid) musste Voss den Mord aufklären – seine ehemalige Kollegin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) hat sich in der vergangenen Saison aus dem "Tatort" verabschiedet. Dafür bekam Voss, der sich zu Beginn der Folge an der Schulter verletzt hat, einen neuen Sidekick: Fred (Sigi Zimmerschied), Archivar und kurz vor dem Ruhestand, wurde als Voss' Fahrer abgestellt – und galt vielen unserer Leserinnen und Leser als heimlicher Star dieses ersten Falls nach der Sommerpause.

  • "Dieser 'Tatort' hat mich sehr berührt, ein Krimi der 'leiseren Töne' mit emotionalem Tiefgang. Ohne Schiesserei, Mord- und Totschlagszenen mit viel Blut kann man auch spannende Unterhaltung liefern und das Team passt gut zusammen: Sigi Zimmerschied ist der perfekte 'Partner' für den Ermittler. Er sollte dabeibleiben, auch wenn die lädierte Schulter des Kommissars geheilt ist! Von mir ein 'Weiter so!'" (Eva-Maria, 68, München)
  • "Folgendes ist mir am 'Tatort' positiv aufgefallen: kein 'Geballere', um Spannung vorzutäuschen, die nicht da ist; keine fünf Schnitte pro Sekunde, die einen nervös und aggressiv machen; ungewöhnliche und interessante Verwendung der Musik; gutes Spiel des Hauptdarstellers Fabian Hinrichs; die knurrige Figur des 'Fahrers', der nur etwas sagt, wenn es 'sitzt'. Bei so viel Positivem verzichte ich heute auf negative Kritik." (Hajo)
  • "Er war wirklich grosse Klasse. Zu wissen, dass man den Täter festnehmen muss, obwohl man damit eine ganz grosse Liebe zerstört, obwohl das Opfer ja doppelt geschädigt ist, weil es auch noch blind ist! Ja, der Film geht einem wirklich an die Nieren. Aber Kommissar Voss sehe ich jedes Mal sehr gerne, bitte weiter so!" (Bernhard, 68 Jahre, Berlin-Spandau)

"Ging stellenweise unter die Haut"

  • "Das war heute durch und durch ein hervorragendes, gut aufgebautes Drehbuch, das von Anfang bis Ende überzeugte. Der 'Tatort: Ich sehe dich' ging stellenweise unter die Haut! Die Handlung war spannend inszeniert und alle Schauspieler auf höchstem Niveau. Dazu kam: tolle Kameraführung, prima Schnitt und an jeder Stelle perfekt passende Einspielmusik und Geräuschstreuung. Ein Meisterwerk im Vergleich zu manchen einander verulkenden Kommissaren und irrealen 'Tatort'-Szenerien, die uns in Münster und anderorts geboten werden." (Georg, Fürth)
  • "'Tatort' und Darsteller waren super! Manchmal die Hintergrundmusik etwas zu laut. Ansonsten nichts zu meckern. Top!" (Stefan, Lichtenfels)
  • "Sommerpause vorbei neuer 'Tatort' kommt. Die Vorfreude war gross, aber was dann kam, war ein wenig unausgegoren und recht schleppend. Die Schauspieler agierten zufriedenstellend, wobei Fred, der Fahrer, am Ende zum Helden wider Willen wurde. Die Filmmusik fand ich sehr gut, aber das ist halt Geschmacksache. Alles in allem ein 'Tatort', der Lust auf den nächsten macht. Bin gespannt, wie das neue Duo zusammenpasst." (Michael, 69 Jahre)
  • "Ich schaue selten 'Tatort', aber der gestrige hat mich total umgehauen. Von der ersten bis zur letzten Minute ausgesprochen spannend und fesselnd. Fabian Hinrichs mag ich sowieso gerne, er spielte wieder grandios. Mavie Hörbiger war so aussergewöhnlich interessant, dass ich bei ihrem Spiel fast die Luft angehalten habe. Die Kameraführung hat die Spannung immer wieder aufs Äusserste gebracht. Auch Eli Wasserscheid war grossartig. Das Entsetzen in ihrem Gesichtsausdruck habe ich ihr absolut abgenommen. Bitte weiter so! Das ist der einzige 'Tatort', den ich mir immer wieder gerne anschauen werde." (Birgit)

"So ganz ohne Klischee geht es auch in Franken nicht"

  • "Endlich wieder ein unverwüstlicher Kommissar, der lieber einen lahmen Arm akzeptiert als eine Auszeit so ganz ohne Klischee geht es auch in Franken nicht, dafür gibt es auch einen Daumen nach unten. Ansonsten war die Handlung auch eher lahm und hätte bequem in 45 Minuten erzählt werden können. Aus 'Nermberch' war ich da bisher durchaus bessere Kost gewohnt, aber es besteht ja Hoffnung, wenn der einsame Wolf demnächst keiner mehr ist. Schade, dass Sigi Zimmerschieds Figur schon in Pension geht, der hätte weiter gut gepasst und Eli Wasserscheids Wanda Goldwasser schreit schon seit langem danach, stärker ausgebaut zu werden. Insgesamt hätte der erste 'Tatort' nach der Sommerpause gerne spannender sein dürfen." (Jens, 61 Jahre)
  • "Man mühte sich durch eine unvollständige Geschichte: Wieso wurde das Grab gefunden? Wer hat es gefunden? Warum war plötzlich die Blinde so wichtig? Ich fand, da wurde zu viel gewollt und wenig umgesetzt. Eine Polizeitruppe, bei der eine am PC arbeitet und acht stehen stumm drumherum, eine 'Kommissarin', die sich hysterisch durch den 'Fall' rettet, Hinrichs wie immer langweilig und gequält. Siggi Zimmerschied wie immer gut und sehenswert. Und, nein: Die Ringelhahn vermisst man nicht, aber besser wird es dadurch auch nicht." (Mina, 62 Jahre)
  • "Es war sehr schwer, in diesen 'Tatort' reinzukommen: Zunächst frage ich mich immer noch, welchen Sinn die Schulterverletzung von Felix Voss haben sollte. Wenn es lediglich dazu diente, den neuen Fahrer Fred in die Folge einzubringen, ist das wieder einmal sehr weit hergeholt. Die wieder einmal eher unangenehme Art der Kommunikation des Felix Voss hat es mir nicht leichtgemacht, durchzuhalten. Ich fand die Taten und die Vorbereitungen (Fotografien) des Andreas Schönfeld extrem beklemmend allerdings wirkte Stephan Gellert in seiner Art und Weise auch äusserst beklemmend durch seine Schweigsamkeit. Minuspunkte: Es wird überhaupt nicht darauf eingegangen, warum so ein grosser Aufwand mit diesem 'Königsgrab' betrieben wurde, da es ausser jeder Menge Arbeit beim Ausheben keinerlei symbolischen Wert innehatte. Dass Engler einfach so durch einen simplen Faustschlag aus dem Verkehr gezogen wurde, ist mir zu banal, und auch das Scheitern der Suizide war nicht logisch." (Sascha, 54 Jahre)

"Hatte mich schon auf die neuen Folgen gefreut"

  • "Was war das denn bitte? Gebt uns die ursprünglichen 'Tatorte' wieder zurück!" (Dagmar, 67 Jahre, Egelsbach)
  • "Ich hatte mich schon auf die neuen Folgen nach der Sommerpause gefreut … Kommissar Voss war eigentlich auch immer ganz gut. Was das allerdings gestern war, kann ich nicht glauben: Weder die unglaubwürdige und absurde Story noch seine Figur, die sehr strange agieren musste, haben mich überzeugt. Ich war mehrfach mit meinem Finger an der Fernbedienung und wollte auf Rosemunde Pilcher umschalten. Ich hoffe nur, die nächsten 'Tatorte' werden besser, sonst muss ich mir für Sonntagabend eine neue Beschäftigung suchen." (Kerstin)
  • "Quo vadis, 'Tatort'? Bis zuletzt fehlte mir ein echtes Spannungsmoment. Viele spannungserzwungene Nebenhandlungen, die irgendwie was mit dem Fall der zufällig ausgescharrten Leiche in zwei Metern Tiefe mitten im Wald zu tun haben könnten. Die Musik störend dramatisch inszeniert, was der Handlung besser zu Gesicht gestanden hätte. Ich persönlich habe diesen flachen 'Tatort' nur ertragen, weil mich dann doch die Auflösung des Falles interessierte. Einzig die kauzige Figur des Verletzten-Chauffeurs Fred war ein kleiner Lichtblick. Jedenfalls bin ich schon gespannt, ob sich die nicht vorhandene Spannung in Handlung und Figuren-Darstellung im nächsten 'Tatort' aus Nürnberg mit dem Titel 'Gottesgarten' weiterführt. Ich lasse mich gerne positiv überraschen." (Frank)