Schadensbegrenzung sieht anders aus: Nachdem sich eigentlich niemand mehr an den Eklat um Culcha Candela und die herablassenden Antworten an einen Fan erinnert hatte, legt nun ein Bandmitglied nach - und interne Streitigkeiten kommen ans Licht. Folgen bald Konsequenzen?
Für die Band Culcha Candela hatte das Jahr 2025 nicht gut angefangen. Ende des vergangenen Jahres hatte eine junge Frau bei der Band angefragt, ob diese nicht auf ihrem Geburtstag spielen könnte. Man kann diese Anfrage naiv finden, vielleicht auch mutig, frech oder grössenwahnsinnig. Und man kann sie annehmen oder ablehnen.
Was man nicht sollte: herablassend und arrogant antworten. Vor allem nicht in Zeiten von Social Media. Dass die Screenshots mit den rüden Antworten vom Bandaccount ihre Runde in den einschlägigen Netzwerken machen würden, war wohl mehr als absehbar.
So passierte es dann folgerichtig auch im Januar dieses Jahres. Von Reddit aus zog der kleine Skandal seine Runden. Wer genau damals im Namen der Band geantwortet hatte, war nicht bekannt. Zumindest bis jetzt.
Mateo Jasik gibt eine Erklärung ab - die alles schlimmer macht
Zu einem Zeitpunkt, an dem sich wohl nur noch Die-hard-Fans an den Vorfall erinnern, spricht Sänger Mateo Jasik aka Itchyban in einem Podcast über den Vorfall.
Nicht nur, dass er den schwarzen Peter weitergibt – es kommt auch noch ein bandinterner Konflikt ans Licht, der der ganzen Sache eine neue Fremdscham-Dimension verleiht.
Vor wenigen Tagen war Mateo Jasik zu Gast in dem Podcast "Unter uns gesagt". Natürlich brachte Host Janne Rust auch den Vorfall auf den Tisch und las auch noch einmal den verhängnisvollen Nachrichtenstrang vor. Grundsätzlich kein Problem für Jasik. Denn "in der Retrospektive" habe der Vorfall der Band sogar gutgetan. "Es gibt keine schlechte Promo" war sein Argument.
Auf die konkrete Nachfrage "Aber wer hat denn die Nachrichten geschrieben?", antwortet Mateo: "Ich weiss es nicht. Wahrscheinlich das Management." Vermeintlich scherzhaft wirft er hinterher, dass das alles ja von langer Hand geplant gewesen und der Bekanntheit der Band zuträglich gewesen sei.
Don Cali: "Das ist schlichtweg gelogen"
Auf Rusts Nachhaken ("Na ja, aber das war doch offensichtlich nicht geplant. War's geplant? Nein. War's nicht, war es nicht."), kann der Rapper nur noch wortlos, aber vielsagend grinsen.
In den Kommentarspalten wird dann die nächste Eskalationsstufe gezündet. Sieht man unter einem der Beiträge noch den offiziellen Account der Band (aka das Management?) Applaus-Emojis verteilen, eskaliert Bandmitglied und Sänger Omar David Römer Duque aka Don Cali.
Von dessen verifiziertem Account gibt es eine deutliche Ansage, die sich unter fast allen Clips auf Insta oder Tik-Tok findet: "Dieser Beitrag wurde eigenmächtig und ohne Absprache mit der Band von Mateo veröffentlicht. Er handelte dabei im Alleingang und ohne Rücksprache mit den anderen Bandmitgliedern", schreibt er.
Und weiter: "Die Aussagen in dem Beitrag widersprechen unseren Werten bei Culcha Candela zutiefst. Sie waren respektlos, überheblich und in keiner Weise gerechtfertigt – weder gegenüber unseren Fans noch im Namen der Band."
Don Cali hält sich nicht zurück und legt nach: "Statt die Verantwortung zu übernehmen, wurde in einer nachträglichen 'Entschuldigung' eine Praktikantin fälschlicherweise beschuldigt. Das ist schlichtweg gelogen. Er allein war verantwortlich. Diese Art des Umgangs mit Fehlern ist für uns nicht tragbar. Culcha Candela besteht aus vier Mitgliedern. Niemand spricht allein für die Band, schon gar nicht auf diese respektlose Weise."
"Mateos Mutter ist gleichzeitig die Managerin"
Ausserdem kommt ein pikantes Detail ans Licht, das der ganzen Story noch einen besonders bemerkenswerten Spin gibt: "Dass Mateos Mutter gleichzeitig als Managerin agiert, erschwert es leider zusätzlich, solche Situationen intern neutral aufzuarbeiten."
Dass das letzte Kapitel der Culcha-Candela-Affäre noch längst nicht geschrieben wurde, macht Don Cali gleich nach einer Entschuldigung an die Fans deutlich: "Dieses Verhalten spiegelt nicht wider, wofür Culcha Candela steht – und es wird auch intern Konsequenzen haben." (dh)
Verwendete Quelle:
- Podcast "Unter uns gesagt" (Spotify)