Die Saisoneröffnung der New Yorker Metropolitan Oper ist jedes Jahr ein gesellschaftliches Grossereignis. Diesmal aber wurde sie überschattet vom Streit um freie Meinungsäusserung in den USA.

New York - Die Debatte um freie Meinungsäusserung in den USA hat auch die diesjährige Saisoneröffnung der renommierten New Yorker Metropolitan Oper erreicht. "An der Met sind wir stolz darauf, für die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks zu stehen", sagte Operndirektor Peter Gelb, der überraschend vor Beginn der ersten Premiere der Spielzeit auf die Bühne trat - und bekam dafür von den Zuschauern im voll besetzten Opernhaus minutenlangen Applaus.

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"Die Kunst wird jetzt wahrscheinlich noch schlimmer als zu Corona-Zeiten attackiert", sagte der New Yorker Senator der demokratischen Partei, Chuck Schumer, der nach Gelb die Bühne betrat. "Sogar die Redefreiheit wird angegriffen - ihr habt gesehen, was sie mit Jimmy Kimmel gemacht haben." Der TV-Sender ABC hatte in der vergangenen Woche Kimmels Show nach dessen umstrittenen Äusserungen zum tödlichen Attentat auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk "auf unbestimmte Zeit" aus dem Programm genommen. Die Kunst und die entsprechenden Institutionen müssten "mit allem verteidigt werden, was wir haben", forderte Schumer.

Im Anschluss wurde in dem Opernhaus die Premiere der Oper "Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier und Clay" gezeigt, die auf dem gleichnamigen preisgekrönten Roman von US-Schriftsteller Michael Chabon aus dem Jahr 2000 basiert. Die Spielzeiteröffnung der liebevoll "Met" abgekürzten Metropolitan Oper, die zu den besten der Welt gezählt wird, gilt jedes Jahr als gesellschaftliches Grossereignis in der Millionenmetropole.  © Deutsche Presse-Agentur