Vor allem in den Neunzigern gehörte Arabella Kiesbauer zu den TV-Gesichtern überhaupt. Seit Anfang dieses Jahres ist sie dank "Kampf der Realitystars" wieder zurück im deutschen Fernsehen - und plaudert nun offen über ihre Familie und ihre Vergangenheit.
Beinahe fünf Wochen dauerten die Dreharbeiten zu "Kampf der Realitystars" 2025. Zur Unterstützung hat sich Moderatorin
Arabella Kiesbauer gehörte vor allem in den Neunzigern hierzulande zu den TV-Gesichtern überhaupt: Von 1994 bis 2004 moderierte sie ihre eigene Talkshow "Arabella" auf ProSieben. Danach war sie hauptsächlich im österreichischen Fernsehen vertreten, etwa bei "The Masked Singer Austria" und "Bauer sucht Frau" in Österreich.
Seit Anfang dieses Jahres ist sie nun auch wieder im deutschen TV vertreten: als Nachfolgerin von Cathy Hummels bei "Kampf der Realitystars".
Arabella Kiesbauer: "Weh tut es anfangs schon"
Trotz der längeren Pause hat sie offenbar Eindruck hinterlassen. Angeblich wird ihr Vorname seit mehr als 30 Jahren weitergegeben - wagen Arabella Kiesbauer. "Einige junge Frauen, die so heissen wie ich, habe ich schon kennengelernt", sagt die 56-Jährige im Interview. "Sie meinten tatsächlich, sie hätten mir ihren Namen zu verdanken. Da muss ich dann immer lachen."
Sie selbst hat mit ihrem Mann zwei Kinder, Nika (17) und Neo (geboren 2010). Zum Thema Kinder habe sie sich keine Gedanken gemacht, bis sie 30 Jahre alt gewesen sei. "Als ich meinen Mann kennenlernte, wusste ich, jetzt habe ich den Richtigen. Das ist der Papa meiner Kinder."
Momentan seien die Eltern in einer Phase, "in der wir akzeptieren müssen, die Kinder immer mehr gehen zu lassen. Das ist ein Lernprozess. Wir sind ein wenig gluckenhaft veranlagt und eng verbunden mit unseren Kindern. Sie strampeln sich gerade frei. Das ist der Lauf des Lebens, aber weh tut es anfangs schon. Wir sind auf einem guten Weg. Unsere beiden sind jetzt schon ganz tolle Menschen".
Von Mutter und Oma grossgezogen
Arabella Kiesbauer kannte ihren leiblichen Vater zwar, erzählt aber weiter, dass sie von ihrer Oma und ihrer Mutter grossgezogen worden sei. Ihre Mutter trennte sich von dem Maschinenbauingenieur aus Ghana kurz nach Kiesbauers Geburt.
"Ich habe ihn nicht oft gesehen. Er besuchte mich ein paar Mal, aber eine richtige Verbindung haben wir nie aufgebaut. Dazu kam er zu selten. Ich habe ihn auch gar nicht vermisst. Meine Eltern, also meine Mutter und Grossmutter, deckten alles an Emotionen ab, was ich brauchte." Sie wuchs bei ihrer Oma in Wien auf und verbrachte die Ferien bei ihrer Mutter in Berlin.
Kiesbauer weiter: "Ich wollte Architektur studieren und Innenarchitektin werden. Das war mein Herzensprojekt. Aber mich schreckten die Fächer Mathematik und Statik ab." Am Ende studierte sie Publizistik und Theaterwissenschaften, wollte das Hansa-Theater ihres Stiefvaters in Alt-Moabit übernehmen - aber landete dann irgendwann beim Fernsehen.
Erst da sei ihr bewusst geworden, dass sie eine andere Hautfarbe habe als viele ihrer Kolleginnen und Kollegen. "Ich war etwa 18, als ich anfing zu moderieren", erzählt Arabella Kiesbauer. "Plötzlich wurde meine Hautfarbe in den Medien thematisiert, und ich wurde 'die erste dunkelhäutige Moderatorin' im Fernsehen. Beliebt war damals die Schlagzeile: 'Arabella bringt Farbe ins Fernsehen'."
"Nicht das Interessanteste an meiner Person"
Was sie darüber dachte? Sie sei vor allem überrascht gewesen, verrät die 56-Jährige weiter. "Das war für mich nicht das Interessanteste an meiner Person. [...] Ich war auf einer Privatschule. Dort gab es Kinder, die noch dunklere Haut hatten als ich."
Als sie später mit ihrem ersten Kind schwanger gewesen sei, habe sie sich auf Spurensuche nach Afrika begeben, um mehr über ihren Vater zu erfahren. "Viele kleine Puzzleteile, die sich zu einem Bild zusammenfügten. Er kam aus einem kleinen Dorf, seine Familie war bettelarm. Er schaffte es, sich von der Dorfschule hochzuarbeiten bis zum Studium in Deutschland. Später ging er nach Amerika, gründete seine eigene Firma und eine neue Familie. Einer meiner Halbbrüder lebt in den USA." (pak)