Jeannie Seely ist tot. Die Grammy-Gewinnerin und Country-Legende verstarb im Alter von 85 Jahren in Nashville.
Die Country-Welt trauert: Jeannie Seely (1940-2025), Grammy-Gewinnerin und langjährige Radiomoderatorin, ist am Freitag im Alter von 85 Jahren in Nashville, Tennessee, verstorben. Wie US-Medien berichten, erlag die Sängerin den Komplikationen einer Darminfektion.
Seely, die am 6. Juli 1940 in Titusville, Pennsylvania, geboren wurde, hatte ihre Leidenschaft für die Musik bereits in jungen Jahren entdeckt. Zunächst trat sie bei lokalen Radio- und Fernsehsendern auf, bevor sie nach einer kurzen Bank-Karriere in Kalifornien den Sprung nach Nashville wagte. Ein Plattenvertrag mit Challenge Records ebnete ihr den Weg in die Music City.
Der Durchbruch mit "Don't Touch Me"
1966 gelang Seely mit "Don't Touch Me" der grosse Durchbruch. Der von Hank Cochran (1935-2010) geschriebene Song katapultierte sie auf Platz 2 der Billboard Hot Country Songs Charts und brachte ihr sogleich eine Grammy-Nominierung ein - erste von drei Grammy-Nominierungen in ihrer Karriere. Und tatsächlich triumphierte sie auch in der Kategorie "Beste weibliche Country-Gesangsleistung".
Ein Jahr nach diesem Erfolg wurde Seely Mitglied der legendären Grand Ole Opry und schrieb damit Musikgeschichte: Sie war die erste Frau, die regelmässig Segmente der berühmten Show moderierte. Über 5.000 Auftritte absolvierte sie auf der ehrwürdigen Bühne und gehörte damit zu den aktivsten Künstlern des Veranstaltungsorts.
Mehr als nur eine Interpretin
Seely erwies sich nicht nur als begnadete Sängerin, sondern auch als talentierte Songschreiberin. Neben über zwei Dutzend eigenen Charterfolgen, darunter "Can I Sleep in Your Arms" - später auch von Willie Nelson (92) aufgenommen - und "Lucky Ladies", schrieb sie Hits für andere Künstler. "Leavin' and Sayin' Goodbye" für Faron Young (1932-1996) zählt zu ihren bekanntesten Kompositionen.
Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre bildete Seely ein erfolgreiches Duo mit Jack Greene (1930-2013). Ihre gemeinsamen Tourneen und Duette wie "Wish I Didn't Have to Miss You", das Platz 2 der Billboard Hot Country Singles Charts erreichte, prägten diese Ära ihrer Karriere.
Ein Leben für die Musik bis zum Schluss
Insgesamt veröffentlichte Seely 17 Studioalben, zuletzt 2020 "An American Classic" mit Duettpartnern wie Willie Nelson, Ray Stevens (86) und Lorrie Morgan (66). 2018 startete sie ihre eigene SiriusXM-Show "Sundays With Seely". Ihren letzten Auftritt in der Grand Ole Opry absolvierte sie im Februar dieses Jahres.
Die Musikwelt würdigt Seely als aussergewöhnliche Künstlerin. "Es scheint unmöglich, sich eine Welt ohne Seely vorzustellen", erklärte Sänger Tim Atwood. "Und so gut die Opry-Show auch ist, das Opry-Spotlight wird nie wieder so hell leuchten ohne Jeannie im Mittelpunkt."
Dolly Parton nimmt Abschied
Besonders bewegend fiel der Abschied ihrer langjährigen Freundin Dolly Parton (79) aus. "Ich kenne Jeanie Seely, seit wir beide am Anfang unserer Karriere in Nashville standen", schrieb sie auf Instagram. "Sie war eine meiner liebsten Freundinnen. Ich denke, sie war eine der grossartigsten Sängerinnen in Nashville und hatte einen wunderbaren Sinn für Humor. Wir haben viele wunderbare Lacher geteilt, über bestimmte Dinge zusammen geweint, und sie wird vermisst werden."
Seely hinterlässt eine Lücke in der Country-Musik, die kaum zu schliessen sein wird. Ihr Ehemann Gene Ward war bereits im Dezember an Krebs verstorben. (ili/spot) © 1&1 Mail & Media/spot on news