Nach Cassie Ventura berichtet im Prozess gegen Sean "Diddy" Combs nun eine weitere Ex-Freundin von sexuellen und körperlichen Misshandlungen durch den Rapper. Die Frau soll aus Angst, ihr Haus zu verlieren, weiter bei dem US-Star geblieben sein.
Im Prozess gegen
Bereits in der vergangenen Woche hatte die Frau ausgesagt, dass Combs "Hotelnächte" mit Drogen und sexuellen Begegnungen mit weiteren Männern organisiert habe und sie sich gezwungen gefühlt habe, gegen ihren Willen daran teilzunehmen - unter anderem aus Angst, dass er ihre Miete nicht weiter zahlen würde, wie sie nun aussagte.
Ex-Freundin äusserte ihren Widerwillen gegenüber Combs
"Ich will nicht mehr dazu gezwungen werden, diese Nächte mit dir durchzuführen, aus Angst davor, das Dach über meinem Kopf zu verlieren", habe sie ihm gesagt. Sie wolle "diese Rolle nicht mehr spielen". "Das ist dunkel, schäbig und führt dazu, dass ich mich selbst anekele." Zudem habe sie Angst gehabt, dass Combs Videos der Sex-Veranstaltungen anderen Menschen zeigen würde.
Combs habe sie jahrelang sexuell und physisch missbraucht, sagte die Ex-Freundin. Er habe sie unter anderem geschlagen, getreten, gewürgt und gezwungen, Drogen zu nehmen. Mindestens einmal habe er sie gezwungen, bei den Misshandlungen entstandene Verletzungen unter anderem mit Make-Up zu überdecken.
Vorwürfe ähneln denen von Cassie Ventura
Die Aussagen der Frau ähneln in weiten Teilen jenen einer weiteren Ex-Freundin und Hauptbelastungszeugin, Cassie Ventura. Diese hatte zu Beginn des weltweit beachteten Prozesses ebenfalls über ihre vergangene Beziehung mit Grammy-Gewinner Combs und dessen mutmassliche sexuelle Nötigung berichtet.
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Der 55 Jahre alte Musiker wird des Sexhandels, organisierter Kriminalität und weiterer Straftaten beschuldigt. Der Rapper bestreitet sämtliche Anschuldigungen und plädierte auf nicht schuldig. Bei einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Der Prozess könnte sich noch über mehrere Wochen ziehen. (dpa/bearbeitet von mak)
Hilfsangebote
- Wenn Sie selbst von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich bitte an das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" (116 016 oder online), das Hilfetelefon "Gewalt an Männern" (0800/1239900 oder online), das Hilfetelefon "Sexueller Missbrauch" (0800/225 5530), in Österreich an die Beratungsstelle für misshandelte und sexuell missbrauchte Frauen, Mädchen und Kinder (Tamar, 01/3340 437) und in der Schweiz an die Opferhilfe bei sexueller Gewalt (Lantana, 031/3131 400)
- Wenn Sie einen Verdacht oder gar Kenntnis von sexueller Gewalt gegen Dritte haben, wenden Sie sich bitte direkt an jede Polizeidienststelle.
- Falls Sie bei sich oder anderen pädophile Neigungen festgestellt haben, wenden Sie sich bitte an das Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden".
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