• Der Playboy bot Alice Schwarzer einst 10.000 Mark für Nacktaufnahmen.
  • Die Feministin lehnte das Angebot ab - sie hat aber nicht grundsätzlich etwas gegen Nacktaufnahmen.
  • Im Interview mit der "Bild"-Zeitung erklärt sie ausserdem, warum sie es nicht leiden kann, wenn Frauen jammern.

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Nacktfotos und Feminismus - geht das zusammen? Die Publizistin Alice Schwarzer, Herausgeberin der Frauenzeitschrift "Emma" und eine der bekanntesten Feministinnen Europas hat lange gegen Pornografie gekämpft. Sie startete 1987 sogar die Kampagne "PorNO" und forderte ein Verbot.

Inzwischen sieht sie die Dinge etwas entspannter und spricht im Interview mit der "Bild"-Zeitung über ihre ganz persönliche Erfahrung mit dem Thema.

"Der 'Playboy' hat sofort gefragt"

Auf die Frage, ob Schwarzer selbst Angebote für Nacktaufnahme bekommen habe, antwortet die mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Publizistin: "Ja, natürlich!" Sie berichtet weiter: "Als das losging mit mir als öffentliche Figur, hat der 'Playboy' sofort gefragt, ob er mich interviewen und fotografieren kann."

"Er (der 'Playboy', Anm.d.Red.) hat mir sehr viel Geld dafür geboten, damals 10.000 D-Mark", sagt Schwarzer, die ihre journalistische Laufbahn Ende der 1960er-Jahre begann. "Solche Angebote hatte ich auch immer wieder von der Werbung." In Versuchung, ein solches Angebot anzunehmen, sei sie aber nie gewesen. "Ich bin nicht käuflich."

Schwarzer lehnt Nacktaufnahmen nicht grundsätzlich ab

Nacktaufnahmen findet Schwarzer allerdings nicht grundsätzlich verwerflich. Sie rät aber dazu, sich die Zusage für ein solches Angebot sehr gut zu überlegen.

"Ich würde den Frauen sagen: Denk genau darüber nach, was Du tust und welche Folgen es hat. Echt problematisch finde ich, wenn es Frauen sind, die für etwas ganz anderes stehen. Zum Beispiel Sportlerinnen, wenn die sich ausziehen, machen sie sich unglaubwürdig. Das würde ein Mann in ihrer Position nicht tun."

Alice Schwarzer denkt nicht ans Aufhören

Auf die Frage, ob ihr manche Frauen auf die Nerven gehen, gesteht Schwarzer, dass dies der Fall sei, "wenn Frauen sich nur selber leidtun." Sie sei selbst ein Mensch, der handele statt zu jammern. "Wenn Frauen etwas verändern möchten, müssen sie wissen, dass man am besten bei sich selber damit anfängt."

An Ruhestand denkt Schwarzer, die im nächsten Jahr 80 Jahre alt wird, noch lange nicht. "Meine Kolleginnen würden sich herzlich bedanken, wenn ich sie im Stich lasse. Aber wenn ich mich zurückziehen will, werde ich das schon tun. Doch es gibt keinen Grund. Mir macht das 'Emma'-Machen weiterhin viel Spass."  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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