Nachdem Emma Watson in einem Podcast versöhnliche Töne angeschlagen hatte, kontert J.K. Rowling nun mit deutlichen Worten. Die 60-Jährige wirft der ehemaligen "Harry Potter"-Hauptdarstellerin mangelnde Lebenserfahrung vor.

Der Konflikt zwischen J.K. Rowling (60) und Emma Watson (35) verschärft sich weiter. Die Autorin der weltberühmten Harry-Potter-Bücher hat am Montag über die Plattform X unmissverständlich klargemacht, dass sie keinerlei Interesse an einer Aussöhnung mit der Schauspielerin hat. Watson hatte zuvor in einem Interview angedeutet, dass sie trotz unterschiedlicher Ansichten zur Transgender-Thematik weiterhin Wertschätzung für Rowling empfinde.

Nachdem Rowling wiederholt transfeindliche Aussagen vorgeworfen wurden, hatten sich Watson sowie ihr Co-Star Daniel Radcliffe (36) daraufhin für die Trans-Rechte eingesetzt. Watson stellte im Podcast von Jay Shetty bezüglich der "Harry Potter"-Autorin kürzlich fest: "Ich kann sie lieben, ich kann wissen, dass sie mich geliebt hat und ich kann ihr dankbar sein", dass sie durch Rowlings Buchreihe die "in der Geschichte der englischen Literatur so gut wie einmalige" Gelegenheit erhalten habe, eine Figur wie Hermine Granger zu spielen.

J.K. Rowling: Das wirft sie Emma Watson vor

Rowling machte in ihrem aktuellen Statement deutlich, dass sie von keinem Schauspieler, der einst eine von ihr erschaffene Figur verkörpert hat, dauerhaft Zustimmung erwarte. Die Vorstellung sei genauso absurd, als würde sie heute noch ihren damaligen Chef um Erlaubnis für ihre Meinungen bitten müssen. Watson und Daniel Radcliffe hätten jedes Recht, sich der Gender-Ideologie anzuschliessen.

Allerdings hätten die beiden "in den letzten Jahren deutlich gemacht, dass sie glauben, unsere frühere berufliche Verbindung gebe ihnen ein besonderes Recht - ja sogar die Pflicht -, mich und meine Ansichten öffentlich zu kritisieren. Auch Jahre nach ihrem Ausstieg bei Potter nehmen sie weiterhin die Rolle der de-facto-Sprecher für die Welt ein, die ich geschaffen habe."

Dann ging Rowling mit Watson hart ins Gericht. Die Schauspielerin habe so wenig Erfahrung mit dem echten Leben, dass ihr die eigene Unwissenheit nicht bewusst sei. Watson werde niemals ein Obdachlosenheim benötigen und nie auf einer gemischtgeschlechtlichen Station in einem öffentlichen Krankenhaus untergebracht werden.

Die "Harry Potter"-Schöpferin stellte eine Reihe rhetorischer Fragen: Ob Watson sich jemals in einem neu eingeführten gemischtgeschlechtlichen Umkleideraum eines öffentlichen Schwimmbads habe umziehen müssen? Ob sie jemals eine staatliche Beratungsstelle für Vergewaltigungsopfer aufsuchen müsse, die keinen garantiert rein weiblichen Service anbiete?

Unterstützung der Trans-Community durch Watson

Rowling erinnerte daran, dass sie selbst mit 14 Jahren keine Millionärin gewesen sei. Stattdessen habe sie in Armut gelebt, während sie das Buch schrieb, das Emma Watson berühmt machte. Die Unterstützung der Trans-Community durch Watson bezeichnete sie als "Zerstörung von Frauenrechten", die Frauen und Mädchen ohne Watsons Privilegien betreffe. Die Autorin wandte sich dann Watsons jüngstem Auftritt im "On Purpose"-Podcast zu.

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Rowling bezeichnete diese Aussagen als ironisch und vermutete, der Strategiewechsel erfolge, weil Watson bemerkt habe, dass eine uneingeschränkte Verurteilung von Rowling nicht mehr so populär sei wie früher. Die Schriftstellerin stellte klar: Erwachsene könnten nicht erwarten, sich einer aktivistischen Bewegung anzuschliessen, die regelmässig nach der Ermordung einer Freundin rufe, um dann ihr Recht auf die Liebe dieser ehemaligen Freundin einzufordern - als wäre diese ihre Mutter.

Watson stehe es frei, anderer Meinung zu sein und ihre Gefühle öffentlich zu äussern. Aber Rowling habe dasselbe Recht, und sie habe sich nun entschieden, es wahrzunehmen. (jom/spot)  © 1&1 Mail & Media/spot on news