Chart-Erfolg und Entzug zugleich: Lola Youngs Hit "Messy" lief 2024 im Radio rauf und runter - während die Sängerin selbst in einer Rehaklinik gegen ihre Kokainsucht kämpfte. In einem Interview spricht sie nun offen darüber.
Mit "Messy" eroberte Lola Young (24) im Jahr 2024 die Charts, doch hinter den Kulissen kämpfte die britische Sängerin mit ihren eigenen Dämonen. In einem Interview mit der Zeitung "The Guardian" sprach die 24-Jährige jetzt offen über ihre Kokainabhängigkeit und wie schwer es war, die Balance zwischen Karriere und innerer Heilung zu finden.
"Sucht lehrt einen viel"
"Es war ein Kampf - ich musste definitiv an meiner inneren Heilung arbeiten, während ich gleichzeitig auf Tour war", erzählte Young. "Ich musste eine Zeit lang Abstand nehmen, um mit all dem fertigzuwerden." Während "Messy" in den Charts nach oben kletterte, checkte Young in eine Entzugsklinik ein, um ihre Kokainabhängigkeit zu bekämpfen, mit der sie, wie sie sagt, "schon lange" zu tun hatte. Nur wenige Monate später, im Januar, stand sie wieder auf den grossen Bühnen.
Heute blickt sie zurück und weiss: "Sucht lehrt einen viel. Sie macht dich empathischer gegenüber anderen, die Ähnliches durchmachen. Es ist eine ständige Reise." Besonders betonte die in London geborene Musikerin, wie dankbar sie für die Unterstützung und Ressourcen sei, die ihr zur Verfügung standen: "Viele Menschen haben nicht das Privileg, eine solche Hilfe zu bekommen. Sucht betrifft so viele - und wer das kennt, weiss, dass es kein linearer Prozess ist. Es geht rauf und runter."
Offener Umgang mit psychischer Gesundheit
Schon 2022 hatte Young öffentlich über ihre mentale Gesundheit gesprochen. Auf Instagram teilte sie damals, dass sie mit 17 Jahren die Diagnose Schizoaffektive Störung erhielt - eine Erkrankung, die Symptome von Schizophrenie und bipolaren Störungen vereint. "Ich habe immens damit gekämpft, diesen Teil von mir zu akzeptieren, und ich lerne es immer noch", schrieb sie damals.
Young betonte, dass sie sich trotz allem nicht auf ihre Krankheit reduzieren lassen wolle: "Meine psychische Erkrankung definiert mich nicht - sie ist meine Superkraft." Gleichzeitig beschrieb sie die extremen Höhen und Tiefen, die sie erlebt, und dass Medikamente notwendig seien, um die Symptome in Schach zu halten.
Neues Album
Musikalisch schlägt Lola Young derweil das nächste Kapitel auf: Am 19. September erscheint ihr neues Album "I'm Only F**king Myself".
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Young gilt als eine der spannendsten Newcomerinnen der britischen Musikszene. Mit Songs wie "Fake" und "Blind Love" etablierte sie sich als talentierte Singer-Songwriterin, bevor sie 2021 mit einer Coverversion von "Together in Electric Dreams" für einen grossen Weihnachtswerbespot landesweit bekannt wurde.
Der endgültige internationale Durchbruch gelang der Sängerin mit dem Song "Messy" aus dem Album "This Wasn't Meant For You Anyway". Das Lied landete in Grossbritannien auf dem ersten Platz der Charts und in Deutschland auf Platz sieben. (ncz/spot) © spot on news