Der frühere Trigema-Chef Wolfgang Grupp liegt seit Montag in einer Klinik. Das Textilunternehmen gibt kaum Informationen preis. Auch die Belegschaft tappt im Dunkeln.

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Das Textilunternehmen Trigema macht weiterhin keine Angaben zum Gesundheitszustand seines früheren Chefs Wolfgang Grupp. Seit Montag liegt der 83-Jährige in einer Klinik.

Eine Unternehmenssprecherin teilte lediglich mit, dass man "zu gegebener Zeit wieder informieren" werde, wie die "Stuttgarter Zeitung" berichtet. Anfang der Woche hiess es noch, dem langjährigen Trigema-Boss gehe es "altersentsprechend gut".

Am Montagmorgen hatte es nach Informationen des "Schwarzwälder Boten" in Burladingen, wo Trigema seinen Hauptsitz hat, in den frühen Morgenstunden einen grösseren Polizeieinsatz gegeben.

Das zuständige Polizeipräsidium in Reutlingen bestätigte, dass eine Person verletzt und im Rettungshubschrauber abtransportiert worden sei. Es habe aber "keine Hinweise auf eine Straftat oder eine Fremdeinwirkung" gegeben, wie die "Stuttgarter Zeitung" berichtet.

"Bei uns herrscht Schweigen": Betriebsrat spricht über Stimmung bei Trigema

Auch innerhalb des Unternehmens herrscht offenbar Ungewissheit über den Zustand des früheren Chefs. "Bei uns herrscht Schweigen", sagte der Betriebsratsvorsitzende Karl-Josef Schoser der "Stuttgarter Zeitung".

Der tägliche Arbeitsrhythmus laufe normal weiter, aber Informationen gebe es kaum: "Ich denke sogar, dass Sie mehr wissen als wir", so Schoser zu den Journalisten.

Zu Beginn der Woche sei noch viel spekuliert worden, berichtet der langjährige Trigema-Mitarbeiter, der mehr als 45 Jahre unter Wolfgang Grupps Führung gearbeitet hat. Inzwischen rede jedoch kaum jemand mehr darüber. Die meisten Mitarbeiter würden sich sagen: "Irgendwann wird's schon rauskommen." Die Belegschaft in Burladingen sei "betrübt", wie eine Mitarbeiterin ergänzte.

Die "Schwäbische Zeitung" hatte am Montagabend über eine Person mit Schussverletzung und einen dazugehörigen Polizeieinsatz in Burladingen berichtet, wie der "Focus" schreibt. Nachbarn berichteten der "Schwäbischen Zeitung" von einem Hubschrauber, der auf dem Gelände des privaten Familienanwesens landete, sowie von Blaulicht - jedoch ohne Sirenen. Schüsse hätten die Befragten nicht gehört.

Noch am Wochenende zeigte sich Grupp bei "Tag der offenen Tür"

Noch am vergangenen Wochenende hatte sich der langjährige Trigema-Chef beim Tag der offenen Tür gezeigt, an seinem Schreibtisch gesessen und sich mit Besucherinnen und Besuchern unterhalten. "Da war er wie immer, die Leute haben Bilder mit ihm gemacht, da hat alles gepasst", berichtet Betriebsratschef Schoser der "Stuttgarter Zeitung". Doch seit Montag bleibt der Stuhl von Wolfgang Grupp leer.

Zuletzt hatte sich der 83-Jährige in einem Podcast mit dem "Focus" nachdenklich über sein Alter geäussert: "Ich bin 83 und ich habe alles verschenkt an meine Frau und meine Kinder. Man kann jetzt nur noch auf das Ende warten. Das ist so, und damit muss man sich abfinden."

Der Unternehmer sprach zudem darüber, dass seine Zeit begrenzt sei: "Ich kann nicht sagen, in 15 Jahren werde ich noch mal eine Reise machen – das Leben geht zu Ende."

Vom Retter zum Ruheständler: Wolfgang Grupps Lebenswerk Trigema

Wolfgang Grupp, geboren am 4. April 1942 in Burladingen, gilt als einer der bekanntesten Unternehmer Deutschlands. 1969 übernahm er die von seinem Grossvater gegründete Firma Trigema und führte sie aus den roten Zahlen. Heute ist das Unternehmen Deutschlands grösster T-Shirt- und Tennisbekleidungshersteller mit einem Produktionsumsatz von 127,2 Millionen Euro (2022) und rund 1.160 Mitarbeitern, wie der "Focus" berichtet.

Anfang 2024 räumte Grupp den Chefposten und übergab die Geschäftsführung an seinen Sohn Wolfgang Grupp junior und seine Tochter Bonita. Beide Kinder waren schon zuvor seit Jahren in der Firma tätig. Die Aufgabenteilung erklärte Grupp junior Ende des vergangenen Jahres so: "Meine Schwester kümmert sich ums Personal, E-Commerce und Marketing. Meine Mutter verantwortet die Testgeschäfte. Ich bin zuständig für den B2B-Bereich, Verkauf, Logistik und IT."

Bekannt wurde Grupp auch durch kultige Fernsehspots, in denen ein Schimpanse im weissen Hemd und mit schwarzer Krawatte verkleidet als Nachrichtensprecher für T- und Sweatshirts des Mittelständlers warb. Das lebendige Tier wurde inzwischen von einer Computeranimation ersetzt.

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Verwendete Quellen