Händlerin Elke Velten und Händler Daniel Meyer
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"Wir haben versucht zu recherchieren und haben gar nichts über die Künstlerin herausgefunden", verraten Melanie und Michael (r.). Das Ehepaar aus Falkensee hat zwei kreative Tischleuchten dabei. "Das sieht aus wie Batik", findet "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter (2.v.l.).
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Sven Deutschmanek stellt wenig begeistert die Fangfrage: "Willst du weitermachen?" Lichter versteht den Wink mit dem Zaunpfahl, freut sich aber, als der Experte ihm bestätigt, dass er richtig lag. "Ach hör auf!", frohlockt er. Dann diplomatisch: "Das war jetzt Glück."
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Befragt nach der Herkunft des Designer-Duos verrät das Ehepaar, dass es die Leuchten bei einem Umzug im Bekanntenkreis entdeckt hat. "Ich fand die toll", berichtet Melanie. Damals bezahlten sie 150 Euro dafür.
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Unter dem Fuss einer Leuchte entdeckt der Experte ein kleines Schildchen: "Marianne Koplin, Berlin", zitiert er. Sven Deutschmanek gibt zu: "Die kenne ich persönlich nicht." Was er aber erkennt, ist, dass die Objekte "komplett handgefertigt" sind.
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Die Batiktechnik stamme ursprünglich aus Indonesien, doziert der Experte. "Man nimmt Wachs oder Fette, trägt die auf Material auf und an diesen Stellen wird die Farbe nicht so intensiv aufgenommen wie an den unbehandelten Stellen", weiss Deutschmanek.
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Sven Deutschmanek schätzt die Entstehungszeit auf Mitte oder Ende der 1970er-Jahre und macht sein Urteil vor allem an der Optik der Kabel fest. Zudem erkennt er an einer Lampe einen Wackelkontakt.
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Doch will heute noch jemand so ein Design? Sven Deutschmanek hat eine gute Nachricht: "Solche Leuchten hatten in den letzten Jahren noch mal einen Hype bekommen, weil sie das Natürliche, Organische mitbringen."
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Was heisst das in konkreten Zahlen? Horst Lichter erkundigt sich nach dem Preiswunsch von Melanie und Michael. Bezahlt hatten sie 150 Euro, das hätten sie gerne wieder, informiert das Paar. Gute Nachricht: Sven Deutschmanek würde "allein für die Kleine schon das Doppelte" veranschlagen.
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Für die grössere Leuchte empfiehlt Deutschmanek 400 Euro - insgesamt also 700 Euro. "Wahnsinn!", freut sich Melanie. "Ich würde die selbst auch gern haben wollen", gibt Sven Deutschmanek zu.
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Elke Velten und Daniel Meyer hält es vor Neugier nicht auf ihren Stühlen. "Die sind irgendwie ganz schön hässlich, aber schon wieder geil", denkt David Suppes laut.
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Vor dem Betreten des Händlerraums hatte Melanie noch der Kamera verraten: "Ich mag gar nicht verhandeln und mein Mann ist nicht so gerne in der Öffentlichkeit. Entweder muss er meine Souffleuse sein oder ich drücke ihn ein bisschen vor, damit er verhandelt."
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"Man fühlt sich so ein bisschen an die Grosseltern erinnert", begrüsst Daniel Meyer das Paar. David Suppes wiederholt sein holpriges Kompliment: "Die sind ein bisschen hässlich, aber schon wieder schön hässlich, die haben wieder Klasse, irgendwie."
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"Wir haben über die Künstlerin nicht viel erfahren", berichtet Melanie, die sich in dieser Hinsicht mehr von der Expertise erwartet hatte. Das erste Gebot macht Fabian Kahl.
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"Ich finde die Grosse sehr schön und würde mir die sogar selbst hinstellen", so Kahl. "Die Kleine mag ich nicht so." Sein Startgebot: 100 Euro für beide Leuchten. "Witzig, ich finde die linke schöner", sagt David Suppes.
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"Allein für die linke würde ich schon 100 Euro bieten und für die Grosse 20", rechnet Suppes. Fabian Kahl erhöht auf 150 und schlägt vor: "Oder willst du nur auf die eine und ich auf die andere bieten?" Suppes darauf wenig begeistert: "Nicht schon wieder!"
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Auch Friedrich Häusser und Elke Velten steigen ein. Sie bietet 220 Euro, doch Suppes bleibt mit 240 Euro am Ball. Beziehungsweise am Batik. "Wir tasten uns vor", stellt Elke Velten fest. Als sie die Expertise von 700 Euro erfahren, staunen die Händler.
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Plötzlich will Suppes doch der Idee von Kahl folgen: "Wollen wir vielleicht doch einen Shared Deal machen?" Man einigt sich auf 250 Euro von Kahl für die grosse und 200 von Suppes für die kleine Lampe. "Jetzt sind wir alle glücklich, winwin winwin", freut sich Suppes.
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"Oha, das war ein schneller Pinselstrich", urteilt Horst Lichter über den Siebdruck von A.R.Penck. Von dem Ausstellungsplakat waren 100 Exemplare im Umlauf. Das Ehepaar Lena und Peter erhofft sich 400 Euro. Bianca Berding hält auch 600 für denkbar.
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"Eigentlich hängen die immer bei Rechtsanwälten", sinniert Daniel Meyer im Händlerraum. "Das ist so Neandertaler-Malerei", sagt er ein wenig uncharmant. Gekauft wird das Objekt von David Suppes für 900 Euro.
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Sieben Designer-Stühle will Beate veräussern. Alle 360 Exemplare hat der Künstler Stefan Szczesny einzeln von Hand signiert, weiss Sven Deutschmanek. Als Lichter darüber staunt, meint der Experte: "Das geht doch schnell, kennst du von deinen Autogrammkarten."
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Lichter gibt zu bedenken: "Aber ich lege mir nicht jedes Mal einen Stuhl darunter." Über diese Antwort lachen alle. Der Experte verdoppelt den Wunschpreis und taxiert auf bis zu 1.400 Euro. Elke Velten bezahlt 800.