Verkäufer Alexander und Bettina
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Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Das tun Bettina und Alexander aus Glonn über das Aussehen der Vase bei Horst Lichter in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Sie findet den Trödelfund "super", ihr Ehemann meint, das Teil sei "hässlich". Doch der Gewinn hat es am Ende in sich ...
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Das kleine Glasobjekt hat bei dem Paar aus Glonn ganz schön für Ärger gesorgt. Ehemann Alexander bezeichnet die Vase erst als "hässliches Teil" und rügt dann noch seine Frau, warum sie auf dem Trödel nicht verhandelt hat. Bei Horst Lichter erklärt sie sich: "Bei sechs Euro fange ich doch nicht an zu verhandeln." Lichter kann darüber nur lachen.
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Experte Colmar Schulte-Goltz wirkt auch amüsiert. Denn er weiss jetzt schon: Die sechs Euro sind mehr als fair. Denn die Vase stammt aus dem Jugendstil und ist zudem von der bekannten Kristallmanufaktur Daum. Auch den Namen des Dekorateurs und Illustrators kennt man: Henri Bergé hat die Vase mit dem auffallenden Dekor zwischen 1900 und 1910 entworfen.
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So hat er das schöne Blumenmuster im ersten Schritt in das Glas geätzt und anschliessend mit einer Emaillemalerei dekoriert. "Das ist sehr, sehr fein gemacht", betont Schulte-Goltz. Zudem zeigt er auf der Vorderseite auf die Signatur der namhaften Manufaktur in Nancy, die mit "Daum Nancy" samt Lothringer Doppelkreuz auf der Vase erkennbar ist.
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Doch Schulte-Goltz findet auch Makel an der Jugendstil-Vase. Der Rand ist ganz schön beschlagen, das findet der Experte "nicht so toll". Lichter weiss trotzdem, dass der Sechs-Euro-Trödelfund ein Schnäppchen gewesen ist. Er fragt jetzt ganz interessiert nach dem Wunschpreis. "Ganz frech" wünscht sich die Verkäuferin: "1.000 Euro."
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"Warum nicht?", unterstützt Lichter den Wunsch und Schulte-Goltz schätzt sogar auf 1.200 bis 1.500 Euro. "Danke", kann die Verkäuferin ihr Glück kaum fassen, während Ehemann Alexander betreten nach unten schaut. Nun muss er seiner Frau wohl doch "guten Geschmack" attestieren. "Wahnsinn", seufzt Bettina, als sie die Händlerkarte bekommt.
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"Sehr schönes Stück", findet auch Händler Ferdinand Resul Adanir, als er die Vase näher betrachtet. Doch dann fallen ihm auch die "kleineren Chips am Rand" auf. Die Verkäuferin lächelt und spielt den Makel runter: "Aber nur ganz kleine Chips." Doch auch Jan Cizek weiss: "Alle, die Glas oder Keramik sammeln, sind super empfindlich."
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"Es gibt aber eine Glasfeile, damit kann man das ein bisschen angleichen", lenkt Daniel Meyer (r.) ein. "Das würde ich lieber machen lassen", unterbricht ihn Elke Velten, denn "ich würde mir das nicht zutrauen". Meyer schafft das ohne Fachmann. "Das kann man auch selber machen", betont er nochmal.
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Als erster bietet Adanir 150 Euro. Doch alle im Händlerraum haben anscheinend Interesse und so klettert der Preis schnell auf 500 Euro von Meyer. Doch Kollege Adanir bleibt am Ball und lässt auch bei 700 Euro von Meyer nicht locker. Dann springt Meyer auf 900 Euro. "Ne?", wirkt Velten irritiert. Sie schätzt die Vase nicht so hoch ein.
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"Darf ich mal nach der Expertise fragen?", will es Velten genau wissen. Sie findet, wohl ähnlich wie der Ehemann, die Vase nicht überzeugend. Doch die Gebote steigen weiter, nachdem der Expertisenpreis genannt wurde. Letztlich bietet David Suppes (l.) 1.300 Euro: "Ein tolles Objekt verdient auch einen tollen Preis."
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Als weiteres Objekt der Sendung bringt Thomas aus Hamburg einen Comic-Koffer mit, den er von seinem einstigen Schwager, Mitarbeiter bei Carlsen Comics, geschenkt bekommen hat. Laut Sven Deutschmanek handelt es sich um einen Werbekoffer, den der Illustrator und Zeichner Hendrik Dorgathen mit seinen Comic-Zeichnungen gestaltet hat.
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Für den limitierten Kunststoffkoffer des Carlsen Verlags aus dem Jahr 1990 wünscht sich der Verkäufer 100 Euro. Der Experte schätzt den Preis ebenfalls auf 80 bis 100 Euro. Doch im Händlerraum kommt das Deko-Objekt im Pop-Art-Stil sehr gut an. Am Ende legt Ferdinand Resul Adanir sogar 300 Euro auf den Tisch.
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Burkhard aus Alfter möchte ein sehr altes Schreibset verkaufen. Wendela Horz vermisst zwar das Tintenglas, doch das hohe Alter entschuldigt das fehlende Glas. Denn das gravierte Set aus 826er-Silber aus Kopenhagen stammt laut Punze aus der Zeit zwischen 1771 und 1787.
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Der Verkäufer wünscht sich 3.000 Euro. Doch Expertin Horz taxiert den Wert nur auf 1.000 Euro. Die Händlerkarte wird nach kurzem Überlegen dennoch angenommen. Daniel Meyer erhält letztlich den Zuschlag bei 800 Euro.
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Michael und Heidemarie bringen eine Dogge aus Porzellan mit, die von Hutschenreuther zum 100-jährigen Jubiläum des deutschen Doggen-Vereins (gegründet 1888) produziert worden ist. Die Plastik ist auf 200 Stück limitiert. Colmar Schulte-Goltz betont vor allem die feine Handbemalung.
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Für die Porzellanarbeit des deutschen Bildhauers Gunther Granget wünscht sich der Verkäufer 1.000 Euro. Experte Schulte-Goltz schätzt die Dogge auf 750 bis 800 Euro. Im Händlerraum ist der Hund David Suppes die gewünschten 1.000 Euro wert.
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Peter aus Hallbergmoos möchte ein "kaum getragenes" Armband seiner Mutter verkaufen, das laut Wendela Horz typisch für die späten 1960er-Jahre ist. So zeigt der Schmuck aus 750er-Weissgold eine Stäbchenkette mit Saphiren und Brillanten.
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Für das Armband wünscht sich der Verkäufer 1.000 Euro. Doch allein der Goldpreis liegt schon bei rund 1.400 Euro. Insgesamt kommt die Expertin auf einen möglichen Preis von 2.800 bis 3.000 Euro. Nach einigen Geboten zahlt Daniel Meyer 2.400 Euro für das "zeitlose Stück".
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Nora aus Köln hat einen Zigarettenpapier-Spender im Angebot, den ihr Vater vor 45 Jahren von einer Kneipe geschenkt bekommen hat. Das passt zeitlich, denn Sven Deutschmanek datiert den Automaten für Blättchen von Javaanse Jongens auch in die 1980er-Jahre.
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Der Verkaufsständer aus Weissblech stammt von der Firma Sielaff in Deutschland und ist in einem sehr guten Zustand. Zudem klingelt der Automat als Diebstahlschutz. Die Verkäuferin wünscht sich 150 Euro. Deutschmanek schätzt 150 bis 200 Euro, denn "das ist ein Sammlerstück".
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"Das ist toll", strahlt Jan Cizek, als er den alten Automaten von Javaanse Jongens sieht. Vor allem das Klingeln zieht ihn in den Bann. Nach einigen Geboten zahlt Händler Cizek 150 Euro für das "lustige Objekt".