Kandidat Pelzi
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"Alles Klassiker, vermutlich von einem Mann", glauben die Kandidaten von "Das perfekte Dinner" beim ersten Blick aufs Menü. Falsch gedacht: Der Kochwettbewerb wird am Montag von Lena (31) in Hamburg eröffnet. Die Recruiterin in Elternzeit wird bei den Vorbereitungen von ihrem Mann Thore unterstützt. Der verspricht: Wenn seine Frau kocht, "kann man sich auf was freuen".
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Für ihre Gäste bereitet Lena unter anderem Topinambur-Kartoffel-Blini mit Riesengarnele sowie Rinderfilet mit Portwein-Jus zu. "Vielleicht hätte sie ein Element weglassen können, dafür ein anderes betonen können", kritisiert Fabian alias "Pelzi" die Vorspeise nur minimal. Auch beim Hauptgang wünscht man sich lediglich etwas mehr Salz.
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"Sie geht wie eine Fee durch die Gänge", staunt Alex, als die Montags-Gastgeberin zum krönenden Abschluss Pistazien-Küchlein mit flüssigem Kern aus weisser Schokolade samt Himbeer-Sorbet hervorzaubert. Mit 34 Punkten startet Lena stark in die Woche. Pelzi stellt zu Recht fest: "The pressure's on."
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Alle Gänge, die Alex (48) am Dienstag servieren will, sind von Popcorn gekrönt. "Ich fand's pfiffig", erklärt die Art Direktorin, dass ihr die Ideen für die Gerichte "in der Nacht" gekommen seien: "Ich träume davon, und dann mache ich mich daran, sie umzusetzen." Getauft hat Alex das Menü "Pokiger Poppétit" - weil ihre Tochter Mafalda-Ola (8) das Wort "Popcorn" so lustig ausspricht.
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Los geht's mit einem cremigen Mais-Kokos-Süppchen. Anschliessend kredenzt Alex Sous-Vide gegarten Heilbutt auf Bohnen-Mandel-Mus mit karamellisierten Möhren. "Zusammen mit dem dezenten Fisch leider etwas fad", ist lediglich Pescetarierin Heike von ihrem Sonder-Kartoffelstampf enttäuscht, den sie statt dem mit Hühnerbrühe zubereiteten Bohnen-Mus bekommen hat.
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"Ich konnte mein Herz auf den Teller bringen", freut sich Alex, nachdem auch die unter einer Baiserhaube verborgene Pistaziencreme Anklang gefunden hat. "Vor drei Jahren bekam ich eine Krebsdiagnose. Das Wort 'unheilbar' kam vor", erzählt die Hobby-Skaterin schliesslich. Weil eine Tabletten-Chemo doch anschlug, konnte Alex sich nun ihren "Dinner"-Traum erfüllen - und satte 35 Punkte einheimsen.
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Aus ihrem Küchenfenster kann Heike (60) direkt auf die Elbe blicken. Nach 30 Jahren in München hat es die Journalistin in ein denkmalgeschütztes Haus direkt am "Leuchtfeuer von Blankenese" verschlagen. Weil Heike als Pescetarierin "keine Tiere essen würde, die ich nicht selbst töten könnte", kocht sie ein fleisch-, aber nicht fischloses Menü.
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Ihren "Abend an der Elbe" eröffnet Heike mit einem Maroni-Süppchen, das sie mit Urwald- und Orangenpfeffer sowie Muskat verfeinert hat. Dazu gibt es Jakobsmuschel und Seespargel. "Harmonisch, fein, wunderschön", lobt Matthi auch, als im Hauptgang Heilbutt mit einem aus Kartoffelschichten zubereiteten "Baumkuchen" auf den Tisch kommt.
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Andächtig wird auch von allen das Dessert - Birnen-Sorbet und Schokoküchlein - gelöffelt. "Das war Heike auf dem Teller", ist sich Alex nach dem nordisch-dezenten "Dinner" sicher. Matthi zückt die Zehn, und auch die anderen lassen sich zu hohen Bewertungen hinreissen. Mit 36 Punkten geht Heike vorerst in Führung.
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Vor zehn Jahren nahm Pelzi (39) am RTL-Quiz "Wer wird Millionär?" teil. Von seinem Gewinn in Höhe von 32.000 Euro kaufte sich der Art Director und Food-Blogger unter anderem einen türkisen Designer-Kühlschrank. "Eine Weile konnte ich mir dann recht bequem schöne Dinge wie Küchengeräte und Urlaub leisten", erzählt er und präsentiert unter anderem einen Sous-Vide-Garer und einen Thermomix.
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Mit seinem "Dinner" will der gebürtige Bayer "eine schöne Geschichte erzählen". Den Anfang macht ein "Fernost-Mitbringsel", das vor allem bei Alex auf Begeisterung stösst. "Ein Beginn wie ein Feuerwerk", lobt sie, als sie den frittierten Shrimp-Cake mit Tom Kha Eis kostet. "Kracher!"
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Deutlich weniger Euphorie löst indes Pelzis "deutsche Carbonara mit Sahne" aus. "Bei Pasta ist vor allem die Pasta wichtig. Diese ist leider gar nicht gut", findet Alex die selbst gemachten Nudeln "zu dick und zu trocken". Für seine "dekonstruierten" Zwetschgenknödel bekommt Pelzi zwar dann noch das ein oder andere Lob, landet mit 33 Punkten aber auf dem vorerst letzten Platz.
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Matthi (33) ist gebürtiger Österreicher und wohnt in Hamburg. Sein Herz schlägt jedoch für das Rheinland, in dem er lange Zeit lebte. Klar, dass er als Aperitif Kölsch vom Fass reicht und damit den ein oder anderen Gast überrascht: "Gehört sonst nicht zu meiner Trinkkultur, aber war erstaunlich erfrischend", findet Heike.
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"Richtig geil fettig" ist laut Pelzi das Lachsforellen-Avocado-Tartar mit Chips aus Tapioka-Wurzel. Auf Beef Wellington im Hauptgang folgt ein Dessert aus Quark-Schäumchen (Alex: "Süss, frisch und gut") und Pistazienkuchen (Alex: "Trocken"). Zu bemängeln haben die Gäste die lange Wartezeit zwischen den Gängen - ein Glück, dass Matthi ein "Mensch ärgere dich nicht"-Brett zur Verfügung stellt.
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"Der Stein, der mir vom Herzen fällt, ist wie ein kleines Erdbeben", ist Matthi nach seinem "Dinner" erleichtert. Mit 34 Punkten teilt er sich den dritten Platz mit Montags-Gastgeberin Lena. Den Wochensieg hat sich indes Heike gesichert, die ihr Glück kaum fassen kann: "Das ist der Moment, wo ich in Ohnmacht falle."