Apple lässt seine iPhones unter anderem in Indien herstellen. US-Präsident Donald Trump droht dem Konzern daher mit Zöllen. Schon vor dem Börsenstart in New York reagierten die Anleger.

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US-Präsident Donald Trump hat dem Apple-Konzern mit einem Zollsatz von 25 Prozent gedroht, sofern dieser seine iPhones nicht in den USA herstellt. In seinem Onlinedienst Truth Social erklärte Trump am Freitag, er habe Apple-Chef Tim Cook schon vor langer Zeit mitgeteilt, dass er erwarte, dass in den USA verkaufte iPhones auch in den USA hergestellt werden - "nicht in Indien oder sonstwo". "Wenn das nicht der Fall ist, muss Apple einen Zoll von mindestens 25 Prozent an die USA zahlen", fügte er hinzu.

Forschungskapazitäten in Indien

Der iPhone-Hersteller liess seine Geräte lange Zeit vor allem von Auftragsfertigern in China bauen. Wegen der zunehmenden Spannungen zwischen Peking und Washington hatte Apple mit dem Aufbau von Fertigungskapazitäten in Indien begonnen. Anfang Mai sagte Konzernchef Tim Cook mit Blick auf den Zollstreit der USA mit China, er gehe davon aus, dass die meisten in den USA verkauften iPhones bereits im laufenden Quartal aus Indien kommen würden.

Trump hatte daraufhin bei einem Besuch in Katar erklärt, es interessiere ihn nicht, dass Apple nun mehr in Indien statt in China produziere. Er wolle, dass Apple in den USA produziert.

Zölle könnten Apple 900 Millionen Dollar im Quartal kosten

Der US-Staatschef hat seit seinem Amtsantritt im Januar zahlreiche Zollaufschläge gegen US-Handelspartner verhängt oder angedroht. Gegen China setzte Trump nach und nach Importaufschläge von insgesamt 145 Prozent ein, allerdings senkten die beiden Länder Mitte Mai für 90 Tage ihre hohen gegenseitigen Zölle auf die meisten Waren.

Fertige Smartphones sind derzeit zwar von Trumps Zöllen ausgenommen - das trifft allerdings nicht auf alle Bauteile zu. Apple dürften die Zölle nach eigenen Angaben im laufenden Quartal 900 Millionen Dollar (rund 794 Millionen Dollar) kosten.

Anleger reagierten deshalb stark auf Trumps Drohung. Der Wert der Apple-Aktie brach am Freitagnachmittag (mitteleuropäischer Zeit) vorbörslich um bis zu drei Prozent ein. (afp/fab)