Viele bewegende Einzelschicksale gehören zum Untergang der Titanic. Eines der 1.514 Todesopfer: John Jacob Astor, der seine schwangere Frau noch zum Rettungsboot brachte. Nun wurde seine Uhr für eine Rekordsumme versteigert.
Die Musiker sollen bis zum Schluss gespielt haben, das ist eine der vielen Geschichten rund um den Untergang der Titanic. Doch welches Stück das letzte war, bleibt vermutlich für immer ein Rätsel. Laut manchen Überlebenden war es "Näher, mein Gott, zu Dir…", andere berichteten von "Autumn".
Keiner der Musiker überlebte. Den Chef des Ensembles, Wallace Hartley, barg man tot aus dem Meer. An seinen Körper gebunden war sein Instrumentenkoffer samt der Geige. Sie wurde 2013 für 1,1 Millionen Pfund versteigert.
Laut dem in der englischen Grafschaft Wiltshire ansässigen Auktionshaus Henry Aldridge & Son war sie das wertvollste je versteigerte Titanic-Andenken - bis jetzt. Am Wochenende erstand ein Privatsammler aus den USA eine goldene Taschenuhr für noch mehr Geld: Das Fundstück wurde bei Henry Aldridge & Son für 1,175 Millionen Pfund (etwa 1,4 Millionen Euro) versteigert, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtet.
"Absolut unglaublich" nennt Auktionator Andrew Aldridge die Preise für "Titanic"-Andenken. Sie spiegelten nicht nur die Bedeutung der Gegenstände selbst, sondern auch eine anhaltende Faszination für das Schiff wider. Die Titanic sank in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912. Von den mehr als 2.220 an Bord befindlichen Menschen kamen 1.514 ums Leben.
John Jacob Astor auch als Figur im Film "Titanic"
Wie der Privatsammler, dem die Uhr nun gehört, war auch ihr damaliger Eigentümer US-Amerikaner: John Jacob Astor stammte aus New York und war Geschäftsmann, Erfinder und Schriftsteller. Er galt als reichster Passagier an Bord und reiste mit seiner erst 18 Jahre alten Frau Madeleine, die schwanger war. Er selbst war 47 Jahre alt.
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Im Film "Titanic" (1997) erzählt Rose von diesem kleinen "Skandal" ("Quite the scandal"), als sie Jack in die High Society des Schiffs mitnimmt. John Jacob Astor wird im Film von Eric Braeden dargestellt.
Letzte Worte beim Abschied: "Wir sehen uns morgen früh"
Zuletzt wurde Astor beim Rauchen einer Zigarette gesehen, als das Schiff im Nordatlantik nach der Kollision mit einem Eisberg zu sinken begann. Später fand man seinen toten Körper samt Taschenuhr im Wasser. Seiner Frau Madeleine hatte er noch rechtzeitig auf ein Rettungsboot geholfen. Sie überlebte und gab später seine letzten Worte an sie wieder: "Die See ist ruhig, mir wird nichts geschehen. Ich bin in guten Händen. Wir sehen uns morgen früh." (af)
Verwendete Quellen
- dpa
- spiegel.de: Violine des Titanic-Kapellmeisters auf Dachboden entdeckt
- titanic.fandom.com: J. J. Astor
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