Eigentlich steht sie unter westlichen Sanktionen, die mächtigste Frau Russlands. Aber bei einer internationalen Konferenz in Genf darf sie auftreten. Es folgt eine Protestaktion der EU-Vertreter.
Aus Protest gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben die deutsche Bundestagspräsidentin
Die Schweiz verweist darauf, dass sie als Gastgeberin internationaler Konferenzen bei solchen Anlässen Ausnahmegenehmigungen für Einreisen erteilen muss. Es geht um eine alle fünf Jahre stattfindende Versammlung von Parlamentspräsidentinnen und -präsidenten der Interparlamentarischen Union (IPU), die damit den Frieden fördern will.
Matwijenko nutzte Auftritt für Verunglimpfung der Ukraine
"Mit seinem barbarischen Angriffskrieg gegen die Ukraine tritt Russland das Völkerrecht mit Füssen", teilte Klöckner anschliessend mit. "Den zynischen Versuchen der russischen Delegation, Geschichtsklitterung und eine Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben, schenken wir keine Aufmerksamkeit."
Matwijenko hatte einen Auftritt vor kleinerem Publikum am Montag schon genutzt, um die Ukraine zu verunglimpfen. Ihr Auftritt im Westen wurde in Russland teils als Propagandaerfolg verbucht. Neben Matwijenko waren auch die ebenfalls sanktionierten Duma-Politiker Leonid Sluzki und Pjotr Tolstoi bei der Veranstaltung in Genf.
Empfehlungen der Redaktion
Warnung vor Drittem Weltkrieg
Matwijenko präsentierte sich bereits am Montag in der Schweiz als Botschafterin der Verständigung und forderte einen Frieden, der die "Sicherheit aller Nationen" gewährleiste. Die Erfahrung zweier Weltkriege müsse Warnung vor einem Dritten Weltkrieg sein, sagte sie angesichts der Konflikte in der Welt.
Russland hat seinen Krieg gegen die Ukraine unter dem Vorwand begonnen, dass die eigene Sicherheit durch die Ambitionen des Nachbarlands, der Nato beizutreten, gefährdet sei. In Russland wurden Bilder gezeigt, wie die mit einem Regierungsflugzeug angereiste Matwijenko bei der Landung mit Blumen empfangen wurde. (dpa/bearbeitet von tas)